Im Bezirk Treptow-Köpenick im Südosten Berlins sind fast 14.000 Haushalte und Unternehmen seit drei Tagen ohne Stromversorgung, was erhebliche Auswirkungen auf den Alltag der Bewohner und die betrieblichen Abläufe in zahlreichen Unternehmen hat. Der Stromausfall wurde durch einen mutmaßlichen Brandanschlag verursacht, der die Strominfrastruktur erheblich beschädigte. Die genaue Zahl der betroffenen Personen in den Haushalten ist derzeit nicht bekannt, jedoch arbeitet der Netzbetreiber Stromnetz Berlin intensiv daran, die Stromversorgung schnellstmöglich wiederherzustellen.
Der Betreiber verspricht, dass bis zum heutigen Abend alle betroffenen Wohnungen, Geschäfte und Straßenbeleuchtungen wieder ans Netz angeschlossen werden sollen. Die Arbeiten vor Ort gestalten sich äußerst komplex, doch es werden deutliche Fortschritte verzeichnet. Der Ausfall, der am Dienstagmorgen zunächst mehr als 50.000 Kunden betraf, konnte innerhalb der ersten 24 Stunden für rund 30.000 Haushalte behoben werden. Eine kurzfristige Lösung am Mittwochnachmittag brachte zwar Licht in weitere 6.000 Haushalte, fiel jedoch bald wieder aus, bis der volle Anschluss am Donnerstagmorgen sichergestellt werden konnte.
Von den Technikern wird im Bereich von bis zu vier Metern Tiefe beeindruckende Ingenieurskunst eingesetzt, um die beschädigten Starkstromkabel zu reparieren. Diese temporäre Lösung bleibt bestehen, bis der ebenfalls beschädigte Strommast vollständig repariert ist. Trotz der Sabotage erweist sich der Mast als relativ widerstandsfähig, was die Hoffnung auf eine baldige vollständige Wiederherstellung der Stromversorgung unterstützt.
Inmitten dieser Herausforderungen hat der Bezirk Vorsichtsmaßnahmen ergriffen und stellt sicher, dass Hilfsanlaufstellen für die Sauerstoffversorgung der Bedürftigen eingerichtet sind. Der Netzbetreiber ruft alle Kunden dazu auf, den Stromverbrauch zu minimieren, um die Stabilität des Stromnetzes während dieser kritischen Phase zu unterstützen.
Währenddessen laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren. Ein Bekennerschreiben, das Linksextremisten zugeschrieben wird, behauptet die Verantwortung für den Anschlag mit der Begründung, das Ziel sei der nahegelegene Technologiepark Adlershof gewesen. Dieser Vorfall ruft Erinnerungen an den schweren Blackout in Köpenick im Jahr 2019 wach, bei dem mehr als 30.000 Haushalte betroffen waren. Diese jüngsten Ereignisse stellen den längsten Stromausfall in Berlin seit über zwei Jahrzehnten dar und verdeutlichen die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen im Bereich der kritischen Infrastruktur.