12. Oktober, 2024

Wirtschaft

Streik beim Geldtransport: Banken reagieren flexibel

Streik beim Geldtransport: Banken reagieren flexibel

Der anhaltende Streik in der Geldtransportbranche zeigt erste Auswirkungen auf die Bargeldversorgung der Banken in Deutschland. Kunden könnten vor dem langen Wochenende teils Schwierigkeiten haben, an Bargeld zu kommen. Laut dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband reagieren die Institute unterschiedlich stark auf die Arbeitsniederlegungen. Ein Sprecher des Verbandes erklärt, dass Kunden vereinzelt auf alternative Geldautomaten ausweichen müssten, betont jedoch, dass sich die Situation bald wieder entspannen werde.

Die Gewerkschaft Verdi setzt ihren seit Montag andauernden Streik fort und hat die Beschäftigten in einigen Bundesländern auch für Mittwoch zu weiteren Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Hintergrund sind die stockenden Lohn- und Manteltarifverhandlungen für rund 10.000 Beschäftigte der Geld- und Werttransportunternehmen. Die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) konnte in der zweiten Verhandlungsrunde kein akzeptables Angebot vorlegen, was Verdi scharf kritisierte.

Auch der Branchenverband BDGW erneuerte seine Kritik am Streik. Ein solcher Ausstand, der auch sehr kurzfristig angekündigt worden sei, sei "schon ungewöhnlich", so eine Sprecherin. Die Banken seien jedoch gut vorbereitet und man habe bisher keine Informationen über flächendeckende Engpässe erhalten. Es könne jedoch vorkommen, dass hoch frequentierte Geldautomaten in Innenstädten, die länger nicht befüllt werden, zeitweise leer seien.

Von Seiten der Kreditwirtschaft wird betont, dass Kunden jederzeit die Möglichkeit haben, bargeldlos im Einzelhandel, in Restaurants oder an Tankstellen zu zahlen. Viele dieser Orte würden ebenfalls Bargeld ausgeben. Banken und Sparkassen haben zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um die Bargeldversorgung sicherzustellen und stehen untereinander im engen Austausch, um flexibel auf Engpässe reagieren zu können.

Verdi fordert, Überstunden jenseits der regulären acht Stunden Arbeit mit einem entsprechenden Zuschlag zu vergüten. Zudem verlangt die Gewerkschaft ein einheitliches Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld sowie 31 Urlaubstage pro Jahr bei einer 5-Tage-Woche für die Beschäftigten. Zusätzlich strebt Verdi eine deutliche Lohnerhöhung an, die in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen bis zu 23 Euro je Stunde betragen soll.