In Nordrhein-Westfalen laufen derzeit die Vorbereitungen für nahezu 150 Stichwahlen, bei denen die Bürgerinnen und Bürger erneut zur Wahlurne gerufen werden, um über die Besetzung von Bürgermeister-, Oberbürgermeister- und Landratsämtern zu entscheiden. Besonders im Fokus stehen dabei städtische Regionen des Ruhrgebiets sowie die Stadt Köln. Ein spannendes Duell erwartet man in Köln, wo Berivan Aymaz als Kandidatin der Grünen die Chance hat, als erstes grünes Stadtoberhaupt gegen Torsten Burmester von der SPD in die Geschichte einzugehen.
In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf wird Oberbürgermeister Stephan Keller von der CDU für eine zweite Amtszeit kandidieren. Er trifft auf die Herausforderin Clara Gerlach von den Grünen. Die AfD hat sich in mehreren Städten ebenfalls strategisch positioniert, wobei Duisburg eines der zentralen Schauplätze ist. Dort stellt sich der amtierende SPD-Oberbürgermeister Sören Link dem AfD-Kandidaten Carsten Groß. Ähnliche Konstellationen zeichnen sich in Gelsenkirchen ab, wo Andrea Henze von der SPD auf Norbert Emmerich (AfD) trifft, sowie in Hagen mit einem Duell zwischen Dennis Rehbein (CDU) und Michael Eiche (AfD).
Um die AfD an wichtigen Verwaltungsposten zu hindern, verfolgen die SPD und die CDU eine Strategie der gegenseitigen Unterstützung. Der erste Wahlgang am 14. September zeigte eine starke Präsenz der CDU, die mit 33,3 Prozent der Stimmen die Kreise und kreisfreien Städte für sich gewinnen konnte, trotz eines leichten Rückgangs. Die SPD folgte mit deutlichem Abstand. Auffällig ist das starke Abschneiden der AfD, die es geschafft hat, ihren Stimmenanteil nahezu zu verdreifachen, während die Grünen deutliche Verluste hinnehmen mussten.
Während einige Ämter bereits im ersten Wahlgang besetzt werden konnten, bleibt es in Städten wie Dortmund spannend. Dort wird Oberbürgermeister Thomas Westphal von der SPD erneut von Herausforderer Alexander Kalouti von der CDU herausgefordert. Auch in anderen Städten wie Krefeld und Mönchengladbach stehen CDU und SPD in Stichwahlen gegenüber. Diese zweite Wahlrunde gewinnt zusätzlich an Bedeutung aufgrund parteiübergreifender Ziele und der wachsenden Präsenz der AfD im politischen Geschehen.