In einem Gespräch mit der Presse betonte Reiner Holznagel, der Präsident des Bundes der Steuerzahler, die Notwendigkeit für die Bundesregierung, aktivere Maßnahmen zur Ausgabenreduktion zu ergreifen. Er verwies dabei auf aktuell zufriedenstellende Steuereinnahmen, warnte jedoch vor ungebremsten Haushaltsausgaben, die zu einer bedenklichen Schuldenerhöhung führen könnten. Einschnitte im sozialen Sektor sollten in dieser Diskussion nicht ausgeschlossen werden.
Der Verein präsentierte ein "Sparbuch für den Bundeshaushalt", in dem die finanzielle Situation des Landes analysiert und 30 konkrete Einsparmöglichkeiten aufgezeigt werden. Von kostspieliger Öffentlichkeitsarbeit über die Flugbereitschaft bis hin zu umstrittenen Fördermaßnahmen reichen die Ideen für eine schlankere Ausgabenpolitik. Der Gesamtbetrag der potentiellen Einsparungen wurde jedoch bewusst nicht beziffert, um die Gefahr einer Fehleinschätzung zu vermeiden. Holznagel betont, dass das Sparpotenzial mancher Vorschläge nicht unmittelbar realisierbar sei.
Auch eine Aufweichung der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse kommt für den Bund der Steuerzahler nicht infrage. Holznagel plädiert dafür, die haushaltspolitische Balance primär über die Regulation der Ausgaben wiederzuerlangen. Selbst in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie, in der die Schuldenregelung temporär aufgehoben wurde, stehe der Verein zu diesem Grundsatz.
Die Initiative des Steuerzahlerbundes fällt zeitlich kurz vor der Präsentation der Sparvorschläge der Bundesministerinnen und -minister zu Beginn des Mais. Diese wurden bereits vom FDP-Finanzminister Christian Lindner aufgefordert, Einsparungen zur Schließung vorhersehbarer Haushaltslücken zu konzipieren.