04. Oktober, 2025

Politik

Steuerbelastung in der Luftfahrt: Gefahr der Abwanderung durch steigende Flugkosten

Die Attraktivität des Flugreisens in Deutschland ist erneut Gegenstand intensiver Diskussionen und gewinnt zunehmend an Dringlichkeit. Anja Karliczek, eine prominente CDU-Politikerin und Vorsitzende des Tourismusausschusses im Bundestag, übt scharfe Kritik an der aktuellen Steuer- und Gebührenpolitik im deutschen Luftverkehr. Ihrer Ansicht nach könnte das Land bedeutend an Flugverbindungen verlieren, da eine Senkung der Luftverkehrsteuer im Haushaltsentwurf 2026 ausbleibt. Diese Senkung war ursprünglich von der aktuellen Koalition zugesagt worden, jedoch bisher nicht umgesetzt.

Karliczek weist insbesondere auf die im internationalen Vergleich hohen Flughafenentgelte hin, die internationale Airlines dazu veranlassen, Deutschland zugunsten von Standorten im Ausland zu verlassen. Ihre Einschätzung zufolge führt diese Entwicklung dazu, dass Passagiere zunehmend günstigere Reisealternativen im benachbarten Ausland suchen. Diese kritische Lage wird auch vom Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft unterstrichen, der auf die negativen Auswirkungen auf Hotels, Reiseveranstalter und Messen hinweist, sollte die Zahl der Fluggäste weiter sinken.

Bundeskanzler Friedrich Merz betonte jüngst in den Haushaltsdebatten ebenfalls die Bedeutung der Entlastung des gewerblichen Luftverkehrs, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu erhalten. Gleichzeitig warnte Karliczek vor den möglichen Belastungen durch exzessiven Tourismus in beliebten Reisezielen. Sie fordert eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Kapazitätsgrenze von Städten und Regionen. Dabei müssten auch die wirtschaftlichen Bedürfnisse tourismusstarker Länder wie Griechenland und Italien angemessen berücksichtigt werden.

Mit Blick auf die kommenden Jahre unterstreicht Karliczek die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Luftverkehrsbranche zu stärken und die internationale Präsenz Deutschlands auszubauen. Sie hebt zudem die Bedeutung nachhaltiger und digitaler Angebote für Reisende hervor. In ihrer Rolle als Vorsitzende des Tourismusausschusses setzt sich Karliczek dafür ein, diesen Anliegen Priorität zu verleihen. Dabei betont sie, dass der Tourismus als wesentlicher Beschäftigungsmotor, welcher nicht vernachlässigt werden darf, einer strategisch fundierten Förderung bedarf.