23. November, 2025

Wirtschaft

Steigende Büromietnachfrage in Frankfurt trotz bestehender Leerstandsquoten

Das Frankfurter Bankenviertel, bekannt für seine Bedeutung im Finanzsektor, sieht sich derzeit mit einem beispiellosen Anstieg der Büromieten konfrontiert. Diese Entwicklung findet in einem Marktumfeld statt, in dem das Homeoffice für viele Arbeitnehmer zum neuen Standard geworden ist. Dennoch investieren kapitalkräftige Unternehmen verstärkt in exklusive und modern ausgestattete Büroflächen, um einen Anreiz für die Rückkehr ins Büro zu schaffen.

Diese modernen Büroflächen bieten oft eine Reihe von Annehmlichkeiten, die das Arbeitsumfeld attraktiver machen. Dazu gehören unter anderem Fitnessstudios, großzügige Dachterrassen und Einrichtungen zur Kinderbetreuung. Nach Angaben von Suat Kurt, einem Marktanalysten bei Jones Lang LaSalle (JLL), haben die Spitzenmieten inzwischen die Schallmauer von 60 Euro pro Quadratmeter durchbrochen. Dieses Mietniveau wird in Städten wie London und Paris oftmals akzeptiert und spiegelt eine Bereitschaft der Unternehmen wider, für geeignete Prestigeobjekte tiefer in die Tasche zu greifen.

Gleichzeitig kann man in weniger zentralen Lagen in Frankfurt einen ganz anderen Trend beobachten. Dort stehen zahlreiche Bürogebäude leer, und die Mietpreise sind rückläufig. Diese Zweiteilung des Büroimmobilienmarktes hat sich seit der Corona-Pandemie verstärkt und scheint derzeit keinen Wendepunkt zu erreichen. Trotz der wachsenden Popularität des Homeoffice – laut Ifo-Institut arbeiten etwa 25 Prozent der Arbeitnehmer zumindest teilweise von Zuhause – sehen Großstädte ihre Leerstandsquoten höher als jemals zuvor seit dem Jahr 2013.

Insbesondere Frankfurt verzeichnet einen signifikanten Anstieg der Leerstandsquote, die in bestimmten Randlagen über zehn Prozent erreicht hat. Viertel wie die City-West und Frankfurt-Niederrad stellen hierbei besonders große Herausforderungen dar, da sie zunehmend unattraktiver für potenzielle Mieter werden. Die Gründe für die Mietsteigerungen in den begehrten Innenstadtlagen liegen in einer stetigen Angebotsknappheit begründet, da die Entwicklung neuer Büroflächen nur zögerlich voranschreitet. Ein prägnantes Beispiel für die anhaltend hohe Nachfrage ist die jüngste Anmietung eines neuen Hochhauses durch die Commerzbank.

Im Kontrast hierzu bleibt die Umwandlung bestehender Büroflächen in Wohnraum ein stockender Prozess. Trotz des Bedarfs an Wohnraum sind die gestiegenen Baukosten ein erhebliches Hindernis für die Attraktivität solcher Projekte aus wirtschaftlicher Sicht. Somit steht der Frankfurter Immobilienmarkt vor der Herausforderung, die Komplexität dieser Divergenzen zu navigieren und Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung zu finden.