Die Kursentwicklung der bekanntesten Kryptowährung, Bitcoin, steht weiterhin im Zeichen erheblicher Unsicherheiten. In einem jüngsten Handelsverlauf fiel der Bitcoin-Kurs auf der Handelsplattform Bitstamp zum ersten Mal seit April unter die wichtige Marke von 90.000 US-Dollar. Nach einem kurzen Rückgang verzeichnete der digitale Vorreiter eine leichte Erholung und notierte zuletzt bei 91.300 US-Dollar.
Nicht nur Bitcoin, sondern auch andere bedeutende digitale Währungen wie Ethereum, Ripple, Solana und Cardano erlebten eine ähnliche Abwärtsbewegung. Diese Tendenz verdeutlicht die gegenwärtige Risikoscheu der Investoren, die sich auch in den herkömmlichen Aktienmärkten mit negativen Vorzeichen widerspiegelt.
Timo Emden von Emden Research analysiert die Situation dahingehend, dass die anhaltende Unsicherheit im Zinsumfeld den Kryptomarkt stark belastet. Derzeit wird spekuliert, ob die US-Notenbank im Dezember eine erneute Senkung des Leitzinses beschließen wird. Frühere Anzeichen von Zinssenkungen im Oktober trafen jedoch auf Zurückhaltung bei einigen Mitgliedern der Federal Reserve. Marktteilnehmer warten gespannt auf die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten für den Monat September, die am Donnerstag erwartet werden. Sollte das Beschäftigungswachstum robust ausfallen oder die Stundenlöhne steigen, könnten neue Inflationssorgen entstehen, die sich wiederum auf die Zinspolitik auswirken und riskante Anlagen wie Kryptowährungen weiter unter Druck setzen.
Technisch betrachtet zeigt sich der Bitcoin ebenfalls angeschlagen. Ein bedeutendes Warnsignal ist die sogenannte Todeskreuzung, bei der die 50-Tage-Durchschnittslinie die 200-Tage-Durchschnittslinie nach unten durchquert hat. Diese technisch kritische Formation hat in der Vergangenheit oft größere Korrekturen angekündigt. Ryan Lee von Bitget rät daher zu erhöhter Vorsicht trotz der Tatsache, dass institutionelle Gelder allmählich wieder ihren Weg in den Markt finden.