Claudia Plattner, die Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), betont die immense Bedeutung der digitalen Sicherheit als eine der zentralen Aufgaben des Staates. In einer zunehmend vernetzten Welt ist es ihrer Ansicht nach unerlässlich, nicht nur ein Bewusstsein für potenzielle Risiken im digitalen Raum zu schaffen, sondern auch proaktive Schutzmaßnahmen umzusetzen, um Bedrohungen effektiv entgegenzutreten. Hierbei rückt insbesondere der Schutz vor der Einflussnahme durch Hersteller digitaler Produkte in den Vordergrund. Diese Produkte, die von alltäglichen Geräten wie Smartphones bis hin zu modernen Lösungen wie smarten Thermostaten reichen, greifen häufig auf sensible Nutzerdaten zu, was einen umfassenden Sicherheitsansatz erforderlich macht.
Plattner betont weiter die Notwendigkeit, die Grundlagen für eine sichere Nutzung digitaler Technologien zu schaffen, von denen ein erheblicher Teil außerhalb Europas produziert wird. In diesem Kontext widerspricht sie dem weit verbreiteten Narrativ, dass die digitale Souveränität Europas schwer zu erlangen sei. Im Gegenteil, das BSI verfolgt eine umfassende Strategie, die darauf abzielt, die digitale Unabhängigkeit Europas zu stärken. Diese Strategie umfasst sowohl die Förderung des europäischen Marktes und der heimischen Digitalindustrie als auch die Anpassung und Integration internationaler Produkte, soweit erforderlich, um eine sichere und selbstbestimmte Nutzung zu gewährleisten.
Konkret sieht die BSI-Strategie vor, den europäischen Markt durch Innovationen und Investitionen weiter zu stärken, um eine größere Vielfalt vertrauenswürdiger Produkte zu fördern. Dies umfasst sowohl etablierte europäische Hersteller als auch die aufstrebende Open-Source-Community. Gleichzeitig wird an Lösungen gearbeitet, bei denen außereuropäische Produkte bei Bedarf modifiziert werden können, um den hohen Sicherheitsstandards gerecht zu werden. Plattner ist überzeugt, dass eine breitere Palette an vertrauenswürdigen und sicheren digitalen Produkten direkt zu einer robusteren digitalen Zukunft beiträgt. Aus diesem Grund kooperiert das BSI eng mit nationalen und internationalen Technologieanbietern und fördert den aktiven Austausch mit der Open-Source-Community, um globale Sicherheitsanforderungen zu adressieren und die digitale Souveränität Europas nachhaltig zu stärken.