25. Dezember, 2025

Wirtschaft

Sparzinsen bis 2026 unverändert – Inflationsproblematik besteht weiterhin

Deutsche Sparer können voraussichtlich bis zur Jahresmitte 2026 auf eine Stabilität der Sparzinsen hoffen. Dennoch warnen Finanzexperten, dass die derzeitigen Tages- und Festgeldangebote häufig nicht ausreichen, um die Inflationsrate von 2,3 Prozent auszugleichen. Dies bedeutet, dass die Kaufkraft der Ersparnisse real sinken könnte, da die Erträge aus Zinsen die Inflation nicht kompensieren.

Die Aussicht auf eine mögliche Senkung der Leitzinsen im Euroraum bleibt derzeit gering. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in den letzten vier Sitzungen die Zinsen unverändert gelassen, wodurch der Einlagenzins weiterhin bei 2,0 Prozent liegt. Dies ist ein deutlicher Rückgang von den 4,0 Prozent, die noch im Frühjahr 2024 galten.

Experten von Finanzvergleichsportalen wie Verivox prognostizieren, dass die Leitzinsen der EZB bis mindestens Mitte 2026 stabil bleiben werden. Infolgedessen erwartet man, dass auch die Zinsen für Tages- und Festgeld weitgehend konstant bleiben. Oliver Maier, Geschäftsführer von Verivox, wies darauf hin, dass Festgeldangebote mit einer Laufzeit von zwei Jahren derzeit durchschnittlich 2,04 Prozent Zinsen bieten.

Bei den Tagesgeldkonten hat der Rückgang der Zinsen seit August einen stabilen Durchschnitt von 1,30 Prozent erreicht. Besonders niedrige Zinssätze finden sich bei traditionellen Banken wie Sparkassen und Volksbanken, wo die Zinsen im Durchschnitt unter einem halben Prozent liegen.

Der Bankenmarkt bleibt intensiv umkämpft, vor allem angesichts des geplanten Markteintritts der Digitalbank Chase von JPMorgan Chase in Deutschland im Jahr 2026. Dieser Schritt könnte den Wettbewerb weiter verschärfen. Neue Marktteilnehmer treten mit attraktiven Konditionen auf, um Kunden für ihre Dienste zu gewinnen. So bot die spanische Bank BBVA bei ihrem Markteintritt in Deutschland Zinsen von drei Prozent auf Girokontoguthaben an, was über dem Marktdurchschnitt liegt.

Die Stiftung Warentest hat kürzlich die Vor- und Nachteile des sogenannten Zinshoppings untersucht. Im Idealfall können Verbraucher von besseren Konditionen profitieren, jedoch birgt dieses Vorgehen auch Risiken wie mögliche Zinsbetrügereien. Daher wird empfohlen, bei Angeboten, die zu gut erscheinen, besonders vorsichtig zu agieren und die Anbieter gründlich zu prüfen.