Duschen als versteckter Kostenfaktor
Die meisten Menschen denken beim Energiesparen zuerst an Heizung oder Strom. Dabei übersehen viele einen stillen, aber teuren Posten: die Dusche. Nach Angaben der Verbraucherzentrale Niedersachsen entfallen rund 14 Prozent des Energieverbrauchs in Privathaushalten allein auf die Erwärmung von Wasser. Hinzu kommen im Schnitt 40 Liter Wasser pro Person täglich nur für die Körperpflege.
Das summiert sich – nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel.
Kurze Duschen, große Wirkung
Die einfachste Stellschraube ist das eigene Verhalten. Je länger und heißer das Wasser läuft, desto mehr Energie wird verschwendet. Schon eine Verkürzung der Duschzeit von zehn auf fünf Minuten halbiert den Verbrauch.
Tipps aus der Praxis:
- Wasser beim Einseifen abstellen
- Temperatur leicht reduzieren (statt 40 Grad reichen oft 37 Grad)
- Duschzeit bewusst im Blick behalten
Das klingt banal – bringt aber sofort spürbare Ersparnisse.
Technik, die den Unterschied macht: Sparduschköpfe
Noch wirkungsvoller sind technische Hilfsmittel. Ein normaler Duschkopf verbraucht rund 18 Liter pro Minute. Ein moderner Sparduschkopf reduziert das auf acht bis neun Liter, ohne dass der Strahl dünner wirkt. Möglich macht das eine Luftbeimischung, die das Wasser „voller“ erscheinen lässt.
Die Kosten sind überschaubar: 20 bis 70 Euro Anschaffung – und in einem Vier-Personen-Haushalt lassen sich über 20.000 Liter Warmwasser pro Jahr sparen, wie die Augsburger Allgemeine berichtet. Neben sinkenden Energiekosten wird auch der CO₂-Ausstoß um etwa 150 Kilogramm reduziert.
Die Investition amortisiert sich damit meist schon nach wenigen Monaten.
Haustechnik richtig einstellen – das große Einsparpotenzial
Noch tiefere Einschnitte sind bei der Haustechnik möglich – vor allem für Eigentümer. Häufig wird das Wasser in Speichern auf bis zu 70 Grad erhitzt und anschließend wieder heruntergemischt. Dabei gehen enorme Energiemengen verloren.

Effizienter ist es, die Warmwassertemperatur abzusenken und die Bereitschaftszeiten des Boilers auf den tatsächlichen Bedarf zu begrenzen. Auch die Zirkulationsleitungen, die das Wasser ständig warmhalten, sind Energiefresser. Eine zeitliche Steuerung oder Absenkung der Zirkulationstemperatur kann hier deutliche Ersparnisse bringen.
Wichtig: Um Legionellen vorzubeugen, sollte die Temperatur einmal pro Woche kurzfristig auf über 70 Grad steigen.
Rechnen wir nach: Was lässt sich sparen?
- Sparduschkopf: bis zu 50–60 % weniger Wasserverbrauch
- Kürzere Duschzeiten: Einsparung von 20–30 Litern pro Person und Tag
- Optimierte Haustechnik: zweistellige Prozentwerte beim Energieverbrauch möglich
Ein Vier-Personen-Haushalt kann so mehrere Hundert Euro jährlich sparen – ohne Einbußen beim Komfort.
Mehr als ein Spartipp
Duschen mit Köpfchen ist keine Kleinigkeit, sondern Teil einer größeren Energie- und Klimafrage. Wer bewusster duscht und einfache Technik einsetzt, entlastet nicht nur seinen Geldbeutel, sondern auch die Ressourcen. Angesichts hoher Energiepreise ist das längst nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch zwingend.
Am Ende zeigt sich: Die größte Wirkung entsteht nicht durch Verzicht, sondern durch kluge Anpassungen. Und die beginnen – unter der Dusche.
