Berichte über Explosionen in der iranischen Atomanlage Fordo haben neue, besorgniserregende Details ans Licht gebracht. Nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim soll die Luftabwehr der Anlage aktiviert worden sein, obwohl bisher keine Schäden bestätigt werden konnten. Auf Bildern sind jedoch bedrohlich aufsteigende Rauchwolken zu sehen, die die ohnehin angespannte Situation in der Region weiter verschärfen.
Die Fordo-Anlage befindet sich tief unter einem Berg, etwa 100 Kilometer südwestlich der iranischen Hauptstadt Teheran. Diese strategische Lage verleiht der Einrichtung besonderen Schutz und beherbergt wesentliche Infrastrukturen zur Urananreicherung. Im Gegensatz zur größeren Atomanlage in Natans, die bereits Ziel von Angriffen, mutmaßlich durch israelische Streitkräfte, geworden ist, gilt Fordo als besonders gesichert. Allerdings wurde die Existenz der Anlage erst 2009 offiziell der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) gemeldet, obwohl westliche Geheimdienste zuvor bereits Kenntnis davon hatten.
Der Vorfall ereignet sich vor dem Hintergrund eines äußerst gespannten diplomatischen Klimas. Der Gouverneursrat der IAEA hat kürzlich eine Resolution verabschiedet, welche die Nichteinhaltung der nuklearen Verpflichtungen seitens des Iran hervorhebt. Diese Resolution, maßgeblich vorangetrieben von Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den Vereinigten Staaten, könnte den Weg zur Behandlung des Themas im UN-Sicherheitsrat ebnen. Somit könnte eine weitere diplomatische Eskalation nicht ausgeschlossen werden.
Die Reaktion des Iran auf die Resolution war prompt und unmissverständlich. Teheran drohte damit, sein Atomprogramm weiter auszubauen und verkündete Pläne zur Errichtung einer weiteren Urananreicherungsanlage an einem bislang geheim gehaltenen Ort. Darüber hinaus sollen in der Anlage in Fordo modernisierte Zentrifugen die Kapazitäten erheblich steigern, um Uran auf einen noch höheren Reinheitsgrad anzureichern. Dies könnte die Spannungen in der Region weiter verschärfen und die Verhandlungen über das iranische Atomprogramm in eine noch kritischere Phase führen.