An den internationalen Anleihemärkten herrscht eine Atmosphäre gespannter Erwartung, da die Veröffentlichung eines richtungsweisenden Inflationsberichts aus den USA bevorsteht. Dieser Bericht könnte erhebliche Auswirkungen auf die Zinsentscheidungen der Federal Reserve und die damit verbundenen Annahmen zahlreicher Marktteilnehmer haben. Insbesondere steht die Aussicht auf eine Reihe von Zinssenkungen, die möglicherweise noch in diesem Monat beginnen und sich bis ins Jahr 2026 erstrecken könnten, unter genauer Beobachtung.
Vor dem Hintergrund aktueller Arbeitsmarktzahlen und zurückhaltender Preisentwicklungen hat sich die Hoffnung auf eine anfängliche Zinssenkung um 25 Basispunkte bei der nächsten Sitzung der Federal Reserve im September verstärkt. Möglicherweise könnten bis Jahresende zwei weitere Zinsschritte folgen. In dieser Marktdynamik positionieren sich Investoren zunehmend für Zinssenkungen, die unter das sogenannte neutrale Zinsniveau fallen, um die wirtschaftliche Expansion zu fördern und eine drohende Rezession abzuwenden.
Dieser Strategiewechsel markiert einen signifikanten Wandel in der Marktstimmung, zumal Händler noch vor kurzem zögerten, in einem solchen Ausmaß auf geldpolitische Lockerungen zu setzen. Die Händler sind nun gezwungen, den bevorstehenden Verbraucherpreisindex genauer zu analysieren, insbesondere nach einem starken Preisanstieg, der die Renditen zweijähriger US-Staatsanleihen auf das niedrigste Niveau seit April fallen ließ. Es besteht die Gefahr, dass die Erwartungen der Anleger in Bezug auf Zinssenkungen zu optimistisch sind.
Die Verlangsamung des Arbeitsmarktes hat eine aggressivere Positionierung der Investoren im Hinblick auf erwartete Zinssenkungen gefördert. Viele Ökonomen gehen mittlerweile davon aus, dass in den verbleibenden Sitzungen des Jahres drei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte stattfinden werden. Ein solcher Ausblick spiegelt sich in den sinkenden Anleiherenditen wider, insbesondere bei zweijährigen Staatsanleihen, die als Indikator für die zukünftige Geldpolitik der Fed dienen.
Obwohl Ökonomen prognostizieren, dass das Wachstum des Kernverbraucherpreisindexes weiterhin oberhalb der Zielmarke der Federal Reserve liegt, erwarten Händler dennoch, dass der Leitzins merklich unter das Niveau der Juni-Prognosen sinken wird. Dies deutet darauf hin, dass der Markt mit weiteren Zinssenkungen rechnet, die durch temporäre Faktoren wie Zölle auf Importe beeinflusst werden könnten.
Im aktuellen politisch angespannten Umfeld steigt der Druck auf Jerome Powell, den Vorsitzenden der Federal Reserve, besonders da politische Eingriffe und öffentliche Forderungen nach niedrigeren Zinsen zunehmen. Marktanalysten sind der Meinung, dass die Attraktivität für Anleger weiterhin zunehmen wird, insbesondere wenn die Sorgen über wirtschaftliche Risiken zunehmen und der Ruf nach weiteren Lockerungen der Geldpolitik lauter wird.