15. August, 2025

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Siemens Healthineers unter Druck: Quartalszahlen enttäuschen und Wachstumsaussichten trüben

Siemens Healthineers unter Druck: Quartalszahlen enttäuschen und Wachstumsaussichten trüben

Enttäuschende Quartalszahlen und eine gesenkte Wachstumsprognose für die Bildgebungssparte haben Siemens Healthineers am Mittwoch in eine Kursdelle geschickt. Zusätzlich belasteten negative Währungseffekte den Aktienkurs des Medizintechnikkonzerns. Trotz der Bestätigung des Geschäftsausblicks für das laufende Jahr konnte dies die Aktien nicht stützen. Bereits zu Handelsbeginn erlitten die Aktien einen Einbruch auf 49,09 Euro und notierten damit auf dem tiefsten Stand seit Mitte November. Bis zur Mittagszeit erholten sie sich nur marginal und hielten bei einem Minus von 6 Prozent bei 50,02 Euro die rote Laterne im Dax. Im bisherigen Jahresverlauf verzeichneten die Anteilseigner mit einem Kursrückgang von knapp 5 Prozent wenig Grund zur Freude und hinkten dem deutschen Leitindex hinterher, der im gleichen Zeitraum um mehr als 10 Prozent zulegen konnte. Im Vergleich dazu hielt sich der Kursverlust von Konkurrent Philips am Mittwoch mit 1,2 Prozent in engen Grenzen. Die Aktien von Philips hatten zu Wochenbeginn, dank positiver Aussagen zum Neugeschäft im vergangenen Quartal, stark zugelegt. Ein Plus von gut 24 Prozent im bisherigen Jahresverlauf spricht für ein deutlich positives Momentum bei Philips, das durch das Kursfeuerwerk Ende April verstärkt wurde, nachdem das Unternehmen einen milliardenschweren Vergleich mit der US-Justiz im Zusammenhang mit fehlerhaften Beatmungsgeräten für die Schlaftherapie erzielt hatte. Eine zurückhaltende Nachfrage in China beeinträchtigte Siemens Healthineers auch im dritten Geschäftsquartal. Besonders die Schwäche der Bildgebungssparte, die den größten Anteil zu Umsatz und Ergebnis beiträgt, belastete das Unternehmen. Zwar stiegen die Konzernerlöse und das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern dank der Restrukturierung der Labordiagnostik, jedoch nicht so stark wie von Marktbeobachtern erwartet. Analysten sahen das bereinigte Ergebnis je Aktie dank einer niedrigeren Steuerquote über den Prognosen. Die gesenkte Prognose für das organische Umsatzwachstum der Bildgebungssparte trübte weiter die Stimmung. Julien Dormois vom Analysehaus Jefferies zeigte sich überrascht von der beibehaltenen Margen-Zielspanne für diesen Bereich und betonte, dass für das untere Endziel eine deutliche Erholung im Schlussquartal erforderlich sei. Richard Felton von Goldman Sachs verwies darauf, dass Siemens Healthineers für das beibehaltene EPS-Konzernziel auf eine niedrigere Steuerquote setze. Trotz der negativen Zahlen und des gesenkten Ausblicks bleibt Bernstein-Expertin Lisa Bedell Clive bei ihrer positiven Anlageempfehlung, zusammen mit den meisten anderen Analysten. Sie betont jedoch, dass die Erwartungen an das Unternehmen neu definiert werden müssten. Eine Verbesserung der Geschäftsentwicklung in China sei entscheidend, um die Schätzungen für das neue Geschäftsjahr zu untermauern.