Der britisch-niederländische Ölkonzern Shell hat in einem unerwarteten Schritt Berichte über angebliche Fusionsgespräche mit dem britischen Konkurrenten BP offiziell dementiert. In einer Erklärung vom Mittwoch betonte Shell, dass es sich bei den kursierenden Informationen um "reine Marktspekulationen" handle und derzeit keine derartigen Verhandlungen stattfänden. Diese offizielle Stellungnahme folgt auf einen Bericht des angesehenen "Wall Street Journal", das unter Berufung auf informierte Kreise erste Überlegungen seitens Shell zur Übernahme von BP thematisierte.
Das Spektrum der Medienberichte führte zu erheblichem Aufsehen in der Branche, da eine Fusion dieser beiden Schwergewichte der Energiewirtschaft als eine der größten seit Beginn des 21. Jahrhunderts gelten würde. Während Shell gewillt war, proaktiv die kolportierten Gerüchte zu dementieren und die Spekulationen zu den Akten zu legen, verhielt sich BP ungewöhnlich zurückhaltend. Ein Sprecher des Unternehmens verzichtete auf eine Stellungnahme und lehnte es ab, sich zu den Berichten zu äußern.
Ein potenzieller Zusammenschluss würde die globale Energiebranche erheblich beeinflussen, nicht zuletzt aufgrund der Finanzkraft beider Unternehmen. Der aktuelle Börsenwert von BP wird auf etwa 80 Milliarden US-Dollar geschätzt, während Shell mit einer Marktbewertung von über 200 Milliarden US-Dollar deutlich darüber liegt. Eine solch bedeutende Fusion wäre nicht nur aus finanzieller Sicht bemerkenswert, sondern könnte auch beträchtliche Auswirkungen auf den Energiemarkt und die Wettbewerbslandschaft weltweit haben.