02. September, 2025

Politik

Shanghai-Kooperationsorganisation: Nachdrücklicher Aufruf zur Eindämmung von Handelsbarrieren und geopolitischen Konflikten

Der jüngste Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), der kürzlich in der chinesischen Stadt Tianjin stattfand, sendete klare Signale zur Wahrung der globalen Handelsordnung aus und betonte die Notwendigkeit zur Entschärfung geopolitischer Spannungen. Die Mitgliedstaaten der SOZ zeigten sich einig in ihrer Entschlossenheit, gegen alle Formen von Handelszwängen vorzugehen, und verurteilten insbesondere jegliche Angriffe auf ihre Mitgliedsstaaten. Ein starkes Bild der Einheit zeigend, lehnten sie einseitige Zwangsmaßnahmen, wie wirtschaftliche Sanktionen, entschieden ab.

Führende Länder der Organisation, insbesondere Indien und China, befinden sich weiterhin in Verhandlungen mit der US-Regierung über Zollvereinbarungen. Indien ist dabei besonders betroffen: Aufgrund seiner wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland, vor allem dem Import von Erdöl, sieht sich das Land mit erhöhten Importzöllen in Höhe von 50 Prozent seitens der USA konfrontiert. Diese Situation verdeutlicht die schwierigen Herausforderungen, denen sich Indien derzeit auf dem globalen Handelsparkett gegenübersieht. Parallel dazu setzt China seine Verhandlungen mit den USA fort, nachdem der vorherige Zollkonflikt im Mai vorübergehend pausiert wurde.

In der abschließenden Erklärung des Gipfels wurde der anhaltende Konflikt in der Ukraine nicht direkt angesprochen. Dennoch riefen die Mitglieder zur internationalen Solidarität auf und verurteilten die jüngsten Anschläge in der umstrittenen Region Kaschmir mit Nachdruck. Die Spannungen in der Region führten im Mai zu ernsthaften Auseinandersetzungen zwischen Indien und Pakistan, die auch die diplomatischen Beziehungen innerhalb der SOZ strapazierten und zu einer Belastung für den internen Dialog wurden.

Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussionen war die militärische Präsenz und Aktivität der USA und Israels im Iran. Die Mitglieder der SOZ übten starke Kritik an den Angriffen auf zivile und nukleare Energieinfrastrukturen im Iran, die sie als Verstoß gegen das Völkerrecht bewerteten. Dies unterstreicht die starke Position der SOZ in Fragen internationaler Rechtsstandards und Friedensförderung.

Seit ihrer Gründung vor 24 Jahren hat sich die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit von ihrem ursprünglichen Ziel, Terrorismus zu bekämpfen und wirtschaftliche Zusammenarbeit zu fördern, weiterentwickelt. Auf dem jüngsten Gipfeltreffen versammelten sich die Staats- und Regierungschefs der zehn Mitgliedsstaaten, um kollektive Antworten auf die vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit zu erarbeiten und Maßnahmen zur Förderung von Stabilität und wirtschaftlichem Wachstum in der Region zu erörtern. Die SOZ bleibt somit ein bedeutendes Forum für die Förderung von Dialog und Zusammenarbeit in einer zunehmend komplexen globalen Landschaft.