In einer eindrucksvollen Machtdemonstration hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die strategisch bedeutende Stadt Kupjansk im Osten der Ukraine besucht. Dieser symbolträchtige Besuch erfolgte vor dem Hintergrund neuerlicher Beteuerungen aus Moskau, dass die Stadt komplett unter russischer Kontrolle stünde. Vor dem Hintergrund einer zerstörten Ortseingangstafel wandte sich Präsident Selenskyj in einer Videoansprache an die internationale Gemeinschaft und die ukrainischen Streitkräfte, um seinen Dank und seine Anerkennung für deren unermüdliche Verteidigungsanstrengungen auszusprechen. Bekleidet mit einer Schutzweste, jedoch ohne den sonst üblichen Helm, demonstrierte er damit sowohl Entschlossenheit als auch Hoffnung.
Kupjansk, gelegen im Gebiet Charkiw, hat durch die Feindseligkeiten des Krieges schwere Zerstörungen erlitten und ist ein deutlicher Zeuge der anhaltenden Konflikte. Trotz wiederholter russischer Behauptungen, die Stadt sei inzwischen in deren Besitz, ist die Standhaftigkeit der ukrainischen Regierung ungebrochen. Präsident Selenskyj hob die entscheidende Rolle militärischer Erfolge hervor und betonte, dass diese die Basis für konstruktive Fortschritte in der diplomatischen Arena darstellen.
Bereits vor etwa drei Wochen hatte der Kreml die vollständige Einnahme von Kupjansk verkündet. Doch Kiew widersetzte sich diesen proklamierten Siegesmeldungen energisch. Die Stadt, die ursprünglich etwa 27.000 Einwohner beheimatete, ist seit dem russischen Einfall im Februar 2022 Schauplatz intensiver militärischer Auseinandersetzungen und wurde zwischenzeitlich von russischen Truppen besetzt. Der erneute Besuch Selenskyjs unterstreicht das kontinuierliche Engagement der Ukraine, ihren Widerstandsfähigkeit trotz äußerem Druck aufrechtzuerhalten und sich in den diplomatischen Bemühungen international Gehör zu verschaffen.