In einem kürzlich abgehaltenen Telefonat erörterten der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der ehemalige US-Präsident Donald Trump die Möglichkeiten einer verstärkten militärischen Unterstützung der Ukraine durch die Bereitstellung von Patriot-Flugabwehrsystemen und Tomahawk-Marschflugkörpern. Laut Präsident Selenskyj sei bereits die Aussicht auf eine solche Unterstützung ein Signal, das in Russland Unbehagen hervorrufe. Er betonte, dass dieser zunehmende Druck möglicherweise eine Grundlage für Friedensverhandlungen schaffen könne, machte jedoch keine spezifischen Angaben darüber, ob konkrete Vereinbarungen über die Lieferung neuer Waffensysteme getroffen worden seien. Selenskyj unterstrich, dass die Klärung weiterer Details von spezialisierten militärischen Teams erfolgen werde.
Gleichzeitig vertiefte Selenskyj seine diplomatischen Aktivitäten durch Gespräche mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, in denen die unzureichenden Abwehrfähigkeiten der Ukraine im Mittelpunkt standen. Angesichts der Tatsache, dass die ukrainischen Streitkräfte derzeit nur etwa drei Viertel der ankommenden russischen Drohnen und Raketen abfangen können, besteht ein dringender Bedarf an zusätzlichen Flugabwehreinrichtungen. Die Notwendigkeit weiterer militärischer Unterstützung ist von entscheidender Bedeutung für die Verteidigungsfähigkeiten der Ukraine.
Ein weiteres zentrales Thema der Gespräche war die angespannte Situation im besetzten Atomkraftwerk Saporischschja. Präsident Selenskyj kritisierte Russland scharf für sein mangelndes Engagement zur Sicherung der Anlage, die seit dem 23. September ohne Anbindung an das reguläre Stromnetz operiert und auf Notstromaggregate angewiesen ist. Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) fordert von allen Beteiligten dringende Maßnahmen zur Sicherstellung der nuklearen Sicherheit in der Region.
Nach den Telefonaten äußerte sich Präsident Macron kritisch über das fortwährende aggressive Vorgehen Russlands und warnte vor den möglichen Konsequenzen, sollten sich russische Stellen weiterhin diplomatischen Gesprächen widersetzen. Macron verurteilte die gezielten Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur, die die zivile Bevölkerung vor allem mit Blick auf den bevorstehenden Winter erheblich belasten. Angesichts dieser intensiven diplomatischen Bemühungen bleibt die internationale Gemeinschaft aufgerufen, ihre Unterstützung für die Ukraine zu verstärken.