27. Juni, 2025

Politik

Schwere Gesichtsverletzungen: Angeklagte des Moskauer Terroranschlags vor Gericht

Schwere Gesichtsverletzungen: Angeklagte des Moskauer Terroranschlags vor Gericht

Im Basmanny-Gericht der russischen Hauptstadt stellte sich ein erschütterndes Bild dar, als die vier mutmaßlichen Täter des Terroranschlags, der jüngst Moskau erschütterte, dem Haftrichter vorgeführt wurden. Die durch offensichtliche Blutergüsse, Schwellungen und Wunden gezeichneten Angeklagten waren von vermummten Sicherheitskräften in Glaskäfige gebracht worden, wobei einer aufgrund seiner Verletzungen auf einem Krankenstuhl fixiert und nicht mehr gehfähig zu sein schien. Ein wenig professionell angelegter Verband zierte das Ohr eines weiteren Verdächtigen.

Vor der gerichtlichen Anhörung, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, kursierten im Internet Aufnahmen, die die Männer gefoltert zeigen sollen, einschließlich der Entfernung eines Ohrs, deren Echtheit jedoch noch zu überprüfen bleibt. Die Hauptverdächtigen werden eines gemeinschaftlich begangenen tödlichen Terroranschlags beschuldigt, der am vergangenen Freitag nahe Moskau ein Veranstaltungszentrum traf, wobei 137 Menschen ihr Leben verloren und 182 weitere verletzt wurden. Von insgesamt elf Festnahmen gelten vier als Schützen der Tat. Russlands Ermittlungskomitee berichtete von Schwierigkeiten eines Verdächtigen beim Sprechen während der Anhörung.

In diesem Zusammenhang verurteilten Menschenrechtsorganisationen fortwährend Folter und Misshandlung im russischen Strafvollzug, die nicht selten in Schauprozessen münden und der staatlichen Machtdemonstration dienen. Derweil hat sich die Terrormiliz Islamischer Staat zu dem Anschlag bekannt, während Russland eine Verwicklung der Ukraine suggeriert, eine Behauptung, die von Kiew entschieden zurückgewiesen wird.

In Russland wurde der Sonntag zum nationalen Trauertag erklärt. Die Mitglieder der bekannten Rockband Piknik, die am Tag der Tragödie hätten auftreten sollen, legten an der Unglücksstätte Blumen nieder. Die Stadt zeigte sich in tiefer Trauer, und am Kreml wehte die Fahne auf Halbmast. Währenddessen wies der Präsident Putins Andeutungen bezüglich einer Spur in die Ukraine zurück und wurde als pathologischer Lügner bezeichnet. Schließlich wurde ein Video seitens der IS-Miliz veröffentlicht, das die Täter am Anschlagsort zeigen soll, und die Bundesinnenministerin Nancy Faeser erachtete die Verantwortung der ISPK für den Anschlag als glaubhaft, eine Gefahrenquelle auch für Deutschland.