09. Juni, 2025

Wirtschaft

Schlechte Aussichten für den Arbeitsmarkt laut Ifo-Beschäftigungsbarometer

Schlechte Aussichten für den Arbeitsmarkt laut Ifo-Beschäftigungsbarometer

Die Perspektiven am Arbeitsmarkt zeigen sich düsterer denn je. Der vom Münchner Ifo-Institut erhobene Beschäftigungsbarometer ist im März erneut gefallen. Auch wenn die Reduktion mit 0,3 Punkten relativ gering war, weist der aktuelle Stand von 92,7 dennoch den zweitschlechtesten Wert seit der intensiven Phase der Corona-Pandemie auf, so die Wirtschaftsforscher des Instituts.

Laut dem Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, bleibe die Situation am Arbeitsmarkt angespannt. Ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit sei zu erwarten. Besonders die Industrie, die bereits seit fast zwei Jahren Arbeitsplätze kontinuierlich abbaut, ist davon betroffen. Nahezu kein Unternehmen in dieser Branche bleibt von dieser Entwicklung verschont. Das Beschäftigungsbarometer der Industrie verzeichnet derzeit minus 21,7 Punkte. Zahlreiche bedeutende Arbeitgeber, darunter VW, Siemens, Audi, Bosch und ZF Friedrichshafen, haben zuletzt umfangreiche Programme zum Stellenabbau bekanntgegeben.

Auch im Handel zeigt sich mit minus 12,9 Punkten eine eher bedrückte Stimmung, obwohl ein leichter Aufwärtstrend erkennbar ist. Der Dienstleistungssektor verzeichnet einen Rückgang auf minus 2,8 Punkte, was auf eine vorsichtigere Haltung der Arbeitgeber in diesem Bereich hindeutet. Im Bausektor ist der Index ebenfalls negativ, aber mit einem Rückgang von nur 1,8 Punkten zeigt sich hier zuletzt ein eher positiver Trend.

Zu beachten ist, dass die Sektorwerte mit dem Gesamtindex nicht direkt vergleichbar sind. Der Gesamtindex ist auf ein Basisjahr von 2015 mit 100 Punkten normiert, während die Sektorwerte den Saldo zwischen Unternehmen, die Stellen anbauen möchten, und jenen, die Stellen abbauen, darstellen. Ein Wert unter null bedeutet hier, dass mehr Unternehmen abbauen als aufbauen.

Ein Blick in die umfangreichen Ifo-Zeitreihen verdeutlicht die Schwere der aktuellen Lage. Abgesehen von den drei schlechtesten Monaten der Pandemie, von April bis Juni 2020, und dem Dezember 2024, muss bis ins Jahr 2009 zurückgeblickt werden, um niedrigere Gesamtwerte zu finden.