08. Juni, 2025

Politik

Sanierungsbedarf bei Freibädern: Finanzierungsproblematik bleibt bestehen

In Deutschland stehen die kommunalen Freibäder vor erheblichen strukturellen und finanziellen Herausforderungen, die durch einen dringenden Sanierungsbedarf bestimmt werden. Eine aktuelle Umfrage des Verbands kommunaler Unternehmen hat aufgezeigt, dass nahezu ein Drittel der Betreiber in den kommenden fünf Jahren umfassende Sanierungsarbeiten als unvermeidlich ansieht. Dies stellt eine Zunahme von drei Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr 2024 dar. Parallel dazu planen 35 Prozent der Befragten kleinere Reparaturmaßnahmen, während mehr als ein Viertel der Anlagen bereits jüngst modernisiert wurde.

Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen, hebt hervor, dass die Sanierungsmaßnahmen von zentraler Bedeutung für die nachhaltige Nutzung und den fortbestehenden Betrieb der Bäder sind. Trotz des deutlichen Bedarfs an Modernisierungen stehen viele Betreiber jedoch vor großen finanziellen Hürden. Eine überwältigende Mehrheit von 88 Prozent der Befragten kritisiert die unzureichende Bereitstellung von Fördermitteln. Zudem erschweren die gestiegenen Baukosten und höheren Zinsen die Realisierung notwendiger Projekte zusätzlich, so Liebing.

Bereits zu Jahresbeginn äußerte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Bedenken bezüglich potenzieller Schließungen zahlreicher Schwimmbäder, sollte der bestehende Investitionsstau nicht zeitnah aufgelöst werden. In diesem Kontext könnte die Ankündigung der neuen Bundesregierung, mindestens eine Milliarde Euro für die Modernisierung von Sportstätten bereitzustellen, einen Hoffnungsschimmer darstellen. Diese Investitionen könnten auch den kommunalen Bädern zugutekommen, so dass zumindest ein Teil der Finanzierungslücken geschlossen werden könnte.

Liebing begrüßt die geplanten Finanzmittel als einen vielversprechenden Schritt, betont jedoch nachdrücklich die Notwendigkeit, die Förderprogramme dauerhaft auszubauen, um den nachhaltigen Betrieb der Freibäder sicherzustellen. Besorgnis äußert zudem die Opposition im Bundestag, die vor negativen Auswirkungen geplanter Steuererleichterungen auf die finanziellen Spielräume der Kommunen warnt. Diese könnten unter anderem zur Schließung von Schwimmbädern sowie anderen wichtigen öffentlichen Einrichtungen führen, was die gesellschaftliche Teilhabe und die gesundheitliche Infrastruktur erheblich beeinträchtigen könnte.