29. Juni, 2025

Wirtschaft

Salzgitter verschärft Sparkurs bei paralleler Ausrichtung auf grüne Stahlproduktion

Salzgitter verschärft Sparkurs bei paralleler Ausrichtung auf grüne Stahlproduktion

Der deutsche Stahlproduzent Salzgitter hat angesichts des schwierigen Geschäftsjahres entschieden, seinen Sparkurs erheblich zu verschärfen. Vorangegangen war ein Verlust von 348 Millionen Euro im letzten Jahr, nach einem Vorjahresgewinn von 204 Millionen Euro. Wie Vorstandschef Gunnar Groebler mitteilte, sollen bis 2028 nun jährlich 500 Millionen Euro eingespart werden, doppelt so viel wie ursprünglich geplant. Gründe für diese Anpassung sind unter anderem schwankende Stahlpreise, sinkende Nachfrage und hohe Energiepreise.

Die Einsparungen sollen vorrangig in den Bereichen Einkauf, Logistik und Vertrieb erzielt werden. Groebler sieht insbesondere in der Beschaffung ein signifikantes Einsparpotenzial. Der Konzern prüft, welche Investitionen unvermeidbar sind und welche verschoben werden können, um zusätzlich in dreistelliger Millionenhöhe zu sparen. Ungeachtet dessen wird der Umbau zur CO2-armen Stahlproduktion wie geplant fortgeführt. Das Projekt Salcos, das den Einsatz von Wasserstoff zur drastischen Reduktion von CO2-Emissionen vorsieht, bleibt unverändert im Fokus.

Während die Aktien des Unternehmens leicht fielen, plant Salzgitter neue Wachstumschancen im Bereich Verteidigung und Infrastruktur zu erschließen. Die Bundesregierung hat angekündigt, in diesen Sektoren massiv zu investieren. Eine neu ins Leben gerufene Taskforce innerhalb des Unternehmens soll das Potenzial des Verteidigungsgeschäftes heben. Eine Übernahme der Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) durch Salzgitter schließt Groebler jedoch aus, da diese Organisation für Salzgitter allein zu groß erscheint. Stattdessen wird nach Alternativszenarien zur Partnerschaft mit Thyssenkrupp gesucht.