Der französische Baustoffkonzern Saint-Gobain hat im dritten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres einen leichten Rückgang seines Umsatzes erlebt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank der Umsatz um 1,3 Prozent auf 11,4 Milliarden Euro. Auf einer vergleichbaren Basis lag der Rückgang bei lediglich 0,2 Prozent. Diese unerwartete Entwicklung steht im Widerspruch zu den Erwartungen der von Bloomberg befragten Analysten, die ein Umsatzwachstum von 0,86 Prozent prognostiziert hatten.
Insbesondere in den Americas zeigte sich das Geschäft des Unternehmens im dritten Quartal schwach. Trotz dieser Herausforderungen hält Saint-Gobain jedoch an seiner mittelfristigen Prognose fest und strebt an, im Jahr 2025 eine operative Marge von über elf Prozent zu erzielen. Diese Ambition scheint jedoch die Marktteilnehmer nicht vollständig überzeugt zu haben. Die Aktie des Unternehmens verzeichnete am Freitag im EuroStoxx 50 einen Rückgang von 2,8 Prozent und schloss bei einem Kurs von 84,78 Euro. Seit Jahresbeginn zeigt sich somit ein leichter Kursrückgang.
Die Analysten von JPMorgan äußerten sich dahingehend, dass die aktuellen Zahlen insgesamt den Erwartungen entsprechen, allerdings wiesen sie ebenfalls auf die Schwäche im US-Geschäft hin, welche die Marktprognosen weiter belasten könnte. Diese Bedenken werden durch die Einschätzung von Oliver Dyson von der kanadischen Bank RBC verstärkt. Dyson bleibt zwar bei der Auffassung, dass die Erwartungen grundsätzlich erfüllt wurden, sah sich jedoch gezwungen, seine Schätzungen nach unten zu korrigieren. Diese Anpassungen resultieren aus einem zu erwartenden Volumenrückgang im vierten Quartal sowie der Stagnation der Margen in den Americas im zweiten Halbjahr.
Zudem könnten unerwartete negative Währungseffekte weiteren Druck auf die Erfüllung der Markterwartungen ausüben. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass das Gesamtbild für Saint-Gobain in naher Zukunft herausfordernd bleibt, ungeachtet der Anstrengungen des Unternehmens, seine operative Marge nachhaltig zu erhöhen.