Der Essener Energiekonzern RWE hat in seiner Suche nach einem starken Partner für den dringend benötigten Netzausbau in Deutschland nun einen entscheidenden Fortschritt erzielt. Nach intensiven Verhandlungen konnte RWE die Beteiligungsgesellschaft Apollo als Co-Investor für seine 25,1-prozentige Beteiligung am Übertragungsnetzbetreiber Amprion gewinnen. Dieses Abkommen markiert einen Meilenstein, nachdem sich frühere Versuche, den Anteil vollständig zu veräußern, als herausfordernd erwiesen hatten.
Statt der ursprünglich geplanten vollständigen Veräußerung des Anteils hat RWE entschieden, den Anteil in ein neu gegründetes Gemeinschaftsunternehmen mit Apollo einzubringen. Diese strategische Partnerschaft ist von großer Bedeutung, um die Finanzierung des kapitalintensiven Netzausbaus sicherzustellen. Apollo wird in dieses Vorhaben 3,2 Milliarden Euro investieren, eine Summe, die RWE noch vor dem Abschluss der geplanten Transaktion im vierten Quartal 2025 zufließen wird. Die bereitgestellten Mittel sind vorrangig für den Ausbau der Infrastruktur durch Amprion vorgesehen, welche eine Schlüsselrolle im deutschen Stromnetz einnimmt.
Amprion zählt zu den vier bedeutenden Netzbetreibern in Deutschland, die für den Betrieb der großen Stromtrassen verantwortlich sind. Neben RWE ist insbesondere das Konsortium M31 an Amprion beteiligt, welches bedeutende Finanzunternehmen wie Talanx und Swiss Life umfasst. Dieses breit gefächerte Investoreninteresse unterstreicht die Bedeutung des Projekts und dessen Potenzial für die Weiterentwicklung der deutschen Energielandschaft.
Die Marktreaktionen auf die Bekanntmachung des Deals sind äußerst positiv ausgefallen. Gruppen wie JPMorgan, vertreten durch den Analysten Javier Garrido, bewerten diese strategische Entscheidung als klugen Schachzug von RWE. Der Energiekonzern profitiere unmittelbar durch die enorme Investition, während gleichzeitig die Möglichkeit besteht, die Beteiligung zu einem günstigeren Zeitpunkt gewinnbringend zu veräußern. Dies beendet den Zyklus der Unsicherheiten und setzt neue positive Dynamik frei.
An den Börsen zeigte sich unmittelbar eine optimistische Grundstimmung. Die RWE-Aktien verzeichneten im frühen Handel einen Anstieg von 1,3 Prozent und erreichten einen Kurs von 35,47 Euro. Damit avancierten sie zu den Favoriten des DAX. Bemerkenswert ist auch der starke Kursanstieg im Vergleich zum Vorjahr um beeindruckende 23 Prozent. Damit übertraf RWE den Anstieg des deutschen Leitindex, der um 19 Prozent zulegte, und demonstriert die Marktstärke des Essener Energieriesen.