Am Montag verzeichneten deutsche Rüstungsaktien erneut Kurszuwächse, gestützt durch ein positives Marktumfeld. Trotz der überwiegenden Bewegung innerhalb der jüngsten Handelsspannen, bleibt die Stimmung unter Investoren positiv. Branchenexperten prognostizieren angesichts anhaltender geopolitischer Spannungen, insbesondere in der Ukraine und im Nahen Osten, ein vielversprechendes Geschäftspotenzial für den Sektor.
Im Deutschen Aktienindex (DAX) zählte Rheinmetall zu den Spitzenreitern und verzeichnete bis zum späten Vormittag einen Kursanstieg von 1,2 Prozent. Im MDAX zeigten Renk und Hensoldt ebenfalls eine positive Performance, mit Kursgewinnen von 1,3 Prozent beziehungsweise 0,6 Prozent. Diese drei Unternehmen führen im bisherigen Jahresverlauf ihre jeweiligen Indizes an, wobei insbesondere Renk mit einem beeindruckenden Kurszuwachs von 268 Prozent hervorsticht und seine Mitbewerber deutlich hinter sich lässt.
Die geopolitische Lage verschärft sich derweil weiter. Ein massiver Angriff Russlands am Wochenende auf die Ukraine, bei dem eine Rekordzahl an Kampfdrohnen, Marschflugkörpern und Raketen eingesetzt wurde, hinterließ Kiew schwer getroffen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte die internationale Gemeinschaft auf, umfassendere Sanktionen gegen Russland zu ergreifen. US-Präsident Donald Trump äußerte ebenfalls die Möglichkeit, weitere Sanktionen zu verhängen, blieb jedoch konkrete Details schuldig.
Im Nahen Osten hat der israelische Verteidigungsminister Israel Katz erneut scharfe Warnungen an die Hamas ausgesprochen, angesichts einer bevorstehenden Offensive gegen Gaza. Katz äußerte über die soziale Plattform X, dass "ein gewaltiger Hurrikan über die Stadt hereinbrechen" werde. Trump hatte zuvor eine letzte eindringliche Warnung an die Hamas gerichtet, um eine diplomatische Lösung zu fördern.
Analysten von Oddo BHF und der Commerzbank betonen, dass aktuell der Rüstungssektor besonders gut positioniert ist. Der Arbeitsmarktforscher Enzo Weber prognostiziert einen langanhaltenden Aufschwung für die deutsche Rüstungsindustrie. Laut Weber wird dieses Wachstum voraussichtlich über Jahre hinweg andauern und erhebliche wirtschaftliche Impulse setzen.
Das US-Investmenthaus Jefferies zeigt sich ebenfalls optimistisch gegenüber Rheinmetall und bestätigt die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 2250 Euro, welches signifikant über dem aktuellen Kursniveau liegt. Eine bessere Einsicht in den deutschen Haushalt für das Jahr 2026 wird im November oder Dezember erwartet, wobei der Fokus verstärkt auf Munition liegt. Neue Aufträge werden ab dem vierten Quartal erwartet und eine Langfristperspektive soll im November auf einem Kapitalmarkttag vorgestellt werden.