Der russische Präsident Wladimir Putin richtete auf dem Waldai-Forum in Sotschi eine deutliche Warnung an die Vereinigten Staaten aus. Er äußerte seine Besorgnis über die möglichen Konsequenzen, sollte die USA der Ukraine Tomahawk-Raketen liefern. Putin erklärte, dass der Einsatz dieser weitreichenden Raketen ohne eine direkte Beteiligung des US-Militärs kaum denkbar sei, was ein ernsthaftes und gefährliches Szenario hervorrufen könne. Eine solche Eskalation könnte das ohnehin fragile Kräfteverhältnis im Ukraine-Konflikt weiter destabilisieren und die Spannungen zwischen Russland und den USA erheblich verschärfen.
In seiner Ansprache thematisierte Putin auch eine Reihe internationaler Herausforderungen. Bezüglich des Nahost-Konflikts signalisierte er die Bereitschaft Russlands, den Friedensplan des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump zu unterstützen, wobei er die Wichtigkeit einer Zweistaatenlösung unterstrich. Putin zeigte sich offen für das Modell des „Deal of the Century“, sofern es von allen betroffenen Parteien akzeptiert würde.
Zudem äußerte sich der russische Präsident kritisch gegenüber Frankreich, das er beschuldigte, einen Tanker festgesetzt zu haben, der angeblich zur sogenannten russischen Schattenflotte gehört. Putin verurteilte diesen Akt als 'Piraterie'. Darüber hinaus wies er Anschuldigungen zurück, Russland könne hinter den geheimnisvollen Drohnenflügen über dänischem Territorium stecken.
Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt drohte Putin mit Reaktionen angesichts der behaupteten ukrainischen Angriffe auf das russisch besetzte Kernkraftwerk Saporischschja. Er übte auch scharfe Kritik an Europa, das er für die Fortdauer des Konflikts mitverantwortlich machte, und äußerte seine Sorge über die zunehmende Militarisierung des europäischen Kontinents.
Die Spannungen in der Region wurden durch einen Drohnenalarm in Sotschi weiter angeheizt, der zur vorübergehenden Schließung der Flughäfen in Sotschi und Gelendschik führte. In der Ukraine selber herrschte ebenfalls Alarmzustand, ausgelöst durch russische Kampfdrohnen und Marschflugkörper, die weit ins Landesinnere vordrangen. Besonders die nördliche Region Tschernihiw leidet weiterhin unter den Angriffen auf die Energieversorgung, was erneute Stromausfälle und eine Verschärfung der humanitären Lage zur Folge hatte.