23. Oktober, 2025

Politik

Russland intensiviert Reglementierung von Messenger-Diensten

Die russische Telekommunikationsbehörde Roskomnadsor hat kürzlich die Restriktionen für die populären Messengerdienste Whatsapp und Telegram weiter verschärft. Diese jüngsten Maßnahmen sollen laut einer Mitteilung an die staatliche Nachrichtenagentur Tass dazu beitragen, kriminelle Aktivitäten einzudämmen. Die Behörden argumentieren, dass diese Dienste häufig für Erpressungen und Betrügereien genutzt werden und dass es potenziell subversiven Akteuren leicht gemacht wird, die Bewohner Russlands in fragwürdige Aktivitäten zu verwickeln.

Insbesondere im Süden Russlands sind die Auswirkungen dieser Einschränkungen seit Montag deutlich spürbar. Diverse Medienberichte belegen, dass Plattformen, die Netzstörungen dokumentieren, von einer Vielzahl von Nutzern frequentiert werden, die über langsame Verbindungszeiten oder gar die vollständige Unzugänglichkeit der Anwendungen klagen. Bereits seit einiger Zeit gelten Beschränkungen für Anrufe über diese Dienste; Roskomnadsor hatte diese Maßnahmen im August als Schutz vor terroristischen Bedrohungen deklariert.

Zum Kreis der betroffenen digitalen Plattformen zählen nicht nur Whatsapp und Telegram, sondern auch Dienste wie Signal und Viber, deren Zugang ab 2024 weiter eingeschränkt wird. Zudem erfahren Plattformen wie LinkedIn, Facebook und Instagram verstärkte Blockaden. Die Nutzung dieser Angebote ist zunehmend nur noch durch den Einsatz virtueller privater Netzwerke (VPNs) möglich, doch auch diese werden durch die russischen Behörden systematisch behindert.

Die russische Regierung propagiert unterdessen die Nutzung des landeseigenen Kommunikationsdienstes Max, obwohl erhebliche Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und des potenziellen Zugriffs durch staatliche Stellen bestehen. Dieses Vorgehen ist Teil eines breiter angelegten Trends zur Einschränkung des freien Internets in Russland, der seit der umfangreichen Invasion in die Ukraine erheblich an Dynamik gewonnen hat.

Begleitend zu diesen technischen Maßnahmen hat die russische Legislative im Juli die Einführung von Strafzahlungen beschlossen, die gegen den Zugriff auf Informationen verhängt werden, die von den Behörden als "extremistisch" eingestuft werden. Medien und Organisationen, die den Kreml kritisieren, stehen unter zunehmendem Druck, da diese Gesetzesverschärfungen ihre operativen Freiheiten erheblich einschränken.