Ein russisches Militärgericht hat jüngst einen Mann zu einer Haftstrafe von 24 Jahren verurteilt, wie aus einer Mitteilung des föderalen Sicherheitsdienstes der Russischen Föderation (FSB) hervorgeht. Der Mann wurde der Entwicklung und des Einsatzes von Drohnen in der näheren Umgebung Moskaus beschuldigt, mit dem Ziel, mögliche Schwachstellen in der regionalen Luftabwehr zu identifizieren. Dieses Vorgehen führte schließlich zu einem rechtskräftigen Urteil durch das Gericht.
Der Verurteilte, dessen Wurzeln in Rostow am Don liegen, geriet laut FSB im Jahr 2023 in das Visier der Ermittlungsbehörden, nachdem er eigenständig den Kontakt zu einer in Russland als terroristisch eingestuften Organisation sowie zu einem mutmaßlichen ukrainischen Geheimdienstmitarbeiter aufgenommen haben soll. Zu den Vorwürfen gegen ihn zählte zudem der Erhalt eines Auftrags zur Sabotage eines Fluggeräts, das einem hochrangigen Regierungsvertreter zuzuordnen war. Die erhobenen Anklagen schließen Landesverrat und die Unterstützung einer terroristischen Organisation ein. Die Richtigkeit dieser Anschuldigungen konnte bislang nicht unabhängig bestätigt werden.
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Perwy Otdel handelt es sich bei dem Verurteilten um einen Geophysiker und Archäologen, der mehrere Jahre seines Lebens in Peru verbrachte und 2019 nach Russland zurückkehrte. Berichte legen nahe, dass er während seiner Inhaftierung schrieb, er habe an Protestaktionen gegen die russische Militäraggression in der Ukraine teilgenommen. Seit dem Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 sind vermehrt Sabotageakte und Angriffe auf Militärs sowie Unterstützer des Krieges im Land zu verzeichnen. Russische Ermittlungsbehörden sehen in der Regel die ukrainischen Geheimdienste als Drahtzieher hinter diesen Handlungen.