Gezielter Kurs auf Nato-Stützpunkt
Nach ersten polnischen Ermittlungen befanden sich mindestens fünf Drohnen auf direkter Flugbahn zu einem Nato-Stützpunkt, über den Nachschub für die Ukraine läuft.
Drei wurden von niederländischen F-35-Jets abgefangen, zwei stürzten ab. Dass sich die Maschinen zufällig in Richtung der Militärbasis bewegten, halten Nato-Offiziere für ausgeschlossen.

Mehr als ein Versehen
Insgesamt sollen zwischen 22 und 25 Drohnen über mehrere Stunden hinweg polnisches Territorium erreicht haben. Bereits die Zahl der eingesetzten Systeme lässt in Militärkreisen Zweifel an einer „Fehlnavigation“ aufkommen. Zusätzlich wurden am Mittwochvormittag zwei weitere Drohnen über Litauen gesichtet – offenbar ein Test der Nato-Reaktionsfähigkeit.

Kein Sprengstoff, aber politisches Signal
Obwohl in den Wrackteilen kein Sprengstoff entdeckt wurde, geht man in Brüssel von einem kalkulierten Vorgehen aus: Russland wollte offenbar prüfen, wie schnell und mit welchen Mitteln die Nato ihre Ostflanke verteidigt.
Damit gewinnt die Provokation eine strategische Dimension – ohne den formalen Charakter eines Angriffs.
Polen ruft Nato-Partner an den Tisch
Warschau reagierte umgehend und aktivierte Artikel 4 des Nato-Statuts, der Konsultationen im Fall von Bedrohungen vorsieht. Ministerpräsident Donald Tusk besuchte noch am selben Tag die beteiligten Soldaten auf dem Luftwaffenstützpunkt in Łask. Für die Nato ist es der gravierendste Vorfall an ihrer Grenze seit Jahrzehnten – und ein Stresstest für ihre Geschlossenheit.
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