Bei einem erneuten Drohnenangriff, der von russischer Seite ausgeführt wurde, ist die ukrainische Hauptstadt Kiew erneut Ziel geworden. Wie die örtlichen Behörden bekanntgaben, wurde bei dem Angriff auch ein Hochhaus getroffen. Vitali Klitschko, der Bürgermeister von Kiew, berichtete in der Nacht zum Freitag von einem Einschlag in den oberen Etagen des Gebäudes und einem anschließenden Brand. Rettungsdienste sind vor Ort im Einsatz und haben bereits einen Verletzten in ein Krankenhaus gebracht.
Laut vorläufigen Angaben der Militärverwaltung sollen Trümmer einer abgeschossenen Drohne in das Wohnhaus im Südwestteil der Stadt gestürzt sein. Die Behörden veröffentlichten Fotos einer zerstörten Wohnung. Auch in anderen Stadtteilen wurden Einschläge von Trümmern abgeschossener Drohnen verzeichnet. Es wird derzeit geklärt, ob es weitere Zerstörungen und Opfer gab, teilte die Militärverwaltung weiter mit.
Die Auswirkungen des Drohnenangriffs waren im Stadtzentrum deutlich zu hören, da die Flugabwehr eingesetzt wurde, um die Drohnen abzuwehren. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete von donnernden Explosionsgeräuschen. Aufgrund der Angriffe gab es in der Millionenstadt sowie in anderen Regionen des Landes Luftalarm.
Andrij Jermak, Chef der Präsidialverwaltung in Kiew, bezeichnete Russland als "Terrornation", die gezielt Zivilisten bekämpfe. Auch er bestätigte den Einschlag in einem Wohnhaus. Jermak forderte die Bevölkerung auf, Schutz in Bunkern zu suchen. Zudem warnte er davor, den Einsatz der Flugabwehr zu filmen oder zu fotografieren, um keine Informationen über die Positionen der ukrainischen Luftverteidigung an den russischen Feind weiterzugeben.
Russland setzt seit fast zwei Jahren im Angriffskrieg gegen die Ukraine regelmäßig Drohnen ein. Die durch westliche Verteidigungssysteme verstärkte Flugabwehr des Landes meldet beinahe täglich den Abschuss russischer Drohnen und Raketen.