12. Dezember, 2025

Politik

Rückschlag für Söder: Abwärtstrend der CSU bestätigt

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder erlebte einen signifikanten Rückschlag bei seiner Wiederwahl als Vorsitzender der Christlich-Sozialen Union (CSU). Mit lediglich 83,6 Prozent der Stimmen erzielte der 58-Jährige sein bislang schlechtestes Ergebnis. Diese Entwicklung erfolgt nur wenige Monate vor den anstehenden bayerischen Kommunalwahlen und etwa ein halbes Jahr nach der Regierungsübernahme der Großen Koalition aus Union und SPD in Berlin. Das Ergebnis markiert einen Rückgang von bemerkenswerten 13 Prozentpunkten im Vergleich zu seiner letzten Wiederwahl.

Während des CSU-Parteitags in München erhielt Söder 531 von 635 gültigen Stimmen; 104 Delegierte stimmten gegen ihn, während neun Stimmen als ungültig gewertet wurden. Ursprünglich hatte er 2019 zum ersten Mal das Amt des Parteivorsitzenden übernommen und zuvor deutlich bessere Ergebnisse erzielt: Bei seiner Wahl 2019 erreichte er 87,4 Prozent und 2023 bei der Vorstandswahl sogar beeindruckende 96,6 Prozent. Trotz dieser Zahlen bleibt der legendäre politische Führer Franz Josef Strauß mit bis zu 99 Prozent im Jahr 1979 der unangefochtene Rekordhalter der CSU.

In den Wahlen zu den stellvertretenden Vorsitzenden der CSU konnten Manfred Weber von der Europäischen Volkspartei mit 93,7 Prozent und die Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger mit 86,5 Prozent prozentual deutlich bessere Ergebnisse erzielen als Söder. Gleichzeitig wurden Dorothee Bär, Angelika Niebler und Melanie Huml in ihren Positionen bestätigt, was auf eine breite Unterstützung innerhalb der Partei hinweist.

In einer entschlossenen und eindringlichen Rede appellierte Söder an die Einheit seiner Partei im Angesicht sowohl innerer als auch äußerer Bedrohungen. Er richtete scharfe Kritik an die Alternative für Deutschland (AfD) und bekräftigte seine strikte Ablehnung jeglicher Form der Zusammenarbeit. Nach seiner Überzeugung stellen die gegenwärtigen Herausforderungen für das soziale und demokratische Gefüge entschlossene Gegenmaßnahmen in den Vordergrund. Die CSU sei keineswegs bereit, das Land "in die Hände der Radikalen" zu übergeben, so Söder.

Mit besonderem Nachdruck wendete sich Söder gegen die AfD, die seiner Ansicht nach ein völlig konträres Verständnis von Gesellschaft und Staat verkörpert. Ein Verbotsverfahren gegenüber der AfD hielt er jedoch für wenig zielführend. Auch im internationalen Kontext erkannte Söder Herausforderungen, darunter der wirtschaftliche Druck durch China und die handelspolitischen Maßnahmen der USA.

Zudem sprach sich Söder für den amtierenden Bundeskanzler Friedrich Merz aus, indem er dessen umstrittene Äußerungen verteidigte. Er unterstrich die bedeutende Rolle, die Deutschland innerhalb Europas spielt, und betonte, dass Merz als Repräsentant der europäischen Stimme fungiere. Diese Unterstützung verdeutlicht den Zusammenhalt und die Geschlossenheit innerhalb der Union gerade in politisch bewegten Zeiten.