29. Dezember, 2025

Unternehmen

Rückruf, Regulierung, Konkurrenz: Steht BYD vor verlorenen Jahren?

BYD meldet einen neuen Produktionsrekord, doch sinkende Verkaufszahlen, Qualitätsprobleme und wachsender regulatorischer Druck trüben das Bild. Die Aktie steht vor der Frage, ob das Wachstum strukturell nachlässt.

Rückruf, Regulierung, Konkurrenz: Steht BYD vor verlorenen Jahren?
BYD produziert so viel wie nie – doch sinkende Verkäufe und Rückrufe sorgen für Zweifel an der Wachstumsstory.

Rekordproduktion trifft auf Wachstumsdelle

BYD hat mit dem 15-millionsten Fahrzeug einen weiteren Meilenstein erreicht. Die Produktionsdynamik bleibt hoch, der Ausbau der Kapazitäten schreitet schnell voran. Gleichzeitig zeigt sich auf der Absatzseite eine klare Abschwächung.

Im November sanken die Auslieferungen im Jahresvergleich um 5,3 Prozent. Es ist bereits der dritte Monat in Folge mit rückläufigen Verkaufszahlen. Um das reduzierte Jahresziel von 4,6 Millionen Fahrzeugen zu erreichen, ist im Dezember ein außergewöhnlich starkes Absatzniveau erforderlich.

Belastend wirken unter anderem der zunehmende Wettbewerb im Heimatmarkt, regulatorische Einschränkungen bei Rabattaktionen sowie erste Anzeichen sinkender Profitabilität.

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Verschärfter Wettbewerb im Heimatmarkt

Der chinesische E-Automarkt ist zunehmend gesättigt. Wettbewerber wie Geely und Xiaomi gewinnen mit neuen Modellreihen spürbar an Marktanteilen. Besonders im Premiumsegment verliert BYD an relativer Attraktivität.

Hinzu kommt politischer Druck: Die chinesische Regierung forciert eine Konsolidierung der Branche und geht verstärkt gegen aggressive Preisstrategien vor. Genau diese hatten BYD in der Vergangenheit hohe Volumenzuwächse ermöglicht.

Qualitätsprobleme belasten das Vertrauen

Zusätzlichen Gegenwind bringt ein umfangreicher Software-Rückruf. Bei knapp 89.000 Fahrzeugen des Modells Qin Plus DM-i müssen Softwareanpassungen vorgenommen werden. Hintergrund sind Unregelmäßigkeiten in der Batterieproduktion, die die Leistungsabgabe und den reinen Elektrobetrieb beeinträchtigen können.

Besonders kritisch ist die Bedeutung des Modells für BYD: Es zählt zu den absatzstärksten Fahrzeugen des Konzerns und machte zuletzt einen erheblichen Teil der Gesamtverkäufe aus.

Geplant sind Over-the-Air-Updates sowie gegebenenfalls der Austausch von Batteriepaketen. Kurzfristig dürfte dies jedoch Kosten verursachen und das Markenimage belasten.

Technologieoffensive bei Festkörperbatterien

Auf der Innovationsseite bleibt BYD aktiv. Zulieferer Sunwoda arbeitet gemeinsam mit Zhongwei New Materials an der Entwicklung von Festkörperbatterien. Ziel ist eine höhere Energiedichte und eine verbesserte Ladezyklenfestigkeit.

Die Technologie befindet sich noch im Pilotstadium, erste Produktionslinien sollen jedoch zeitnah anlaufen. Kurzfristig hat dies wenig Einfluss auf die aktuellen Absatzzahlen, mittelfristig könnte es jedoch ein wichtiger Differenzierungsfaktor werden.

Exportwachstum trotz politischer Hürden

International wächst BYD weiter. Im November wurden über 130.000 Fahrzeuge ins Ausland exportiert. Dennoch bleibt das Umfeld schwierig. Hohe EU-Zölle und politische Spannungen zwingen den Konzern zu kostspieligen Investitionen in lokale Produktionsstätten.

Mit Werken in Ungarn und der Türkei versucht BYD, Handelsbarrieren zu umgehen. Analysten erwarten zwar steigende Verkaufszahlen in Europa, doch der Margendruck dürfte hoch bleiben.

Fazit: Erfolgsstory unter Bewährungsdruck

BYD steht an einem Wendepunkt. Die Produktionskraft ist unbestritten, doch Absatz, Margen und regulatorische Rahmenbedingungen entwickeln sich ungünstiger als in den Vorjahren. Gleichzeitig verschärft sich der Wettbewerb deutlich.

Die Aktie spiegelt diese Unsicherheit wider. Kurzfristig überwiegen Risiken, mittelfristig hängt die Bewertung stark davon ab, ob BYD Innovationen schneller in marktfähige Produkte umsetzen und international profitabel skalieren kann.

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