Die globalen Rohölmärkte verzeichnen weiterhin rückläufige Preistrends, maßgeblich beeinflusst durch die jüngsten Entwicklungen im geopolitischen Umfeld, insbesondere die Aussicht auf eine diplomatische Entspannung zwischen Iran und Israel. Der Preis für ein Barrel Brent-Öl aus der Nordsee, das zur Lieferung im August vorgesehen ist, sank zuletzt auf 67,73 US-Dollar, was einen Rückgang um 3,73 Dollar im Vergleich zu den vorherigen Tageswerten darstellt. Parallel dazu verzeichnete die US-amerikanische Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) einen Preisrückgang um 3,70 Dollar und notierte zuletzt bei 64,80 US-Dollar pro Barrel.
Am vergangenen Wochenende hatten die Brent-Ölpreise kurzzeitig die Marke von über 81 US-Dollar pro Barrel überstiegen. Dieser Anstieg war eine direkte Reaktion auf die militärischen Aktionen der Vereinigten Staaten gegen iranische Atomanlagen. In einer schnellen Folge diplomatischer Entwicklungen kündigte der US-Präsident Donald Trump eine Waffenruhe an, die sowohl von Israel als auch vom Iran bestätigt wurde. Trotz dieser offiziellen Übereinkunft beschuldigten sich beide Staaten weiterhin gegenseitig, diese Vereinbarung gebrochen zu haben. Dennoch hat sich die israelische Regierung nach intensiven Konsultationen mit Präsident Trump entschieden, von weiteren militärischen Aktionen abzusehen.
Seit Montagmorgen ist der Preis für Brent-Öl gravierend um mehr als 12 Dollar pro Barrel gefallen, was ihn auf das Niveau zurückbringt, das zuletzt Anfang Juni beobachtet wurde. Die vorhergehende Sorge um eine mögliche Eskalation des Konflikts, insbesondere angesichts der Bedrohung einer Blockade der lebenswichtigen Straße von Hormus, hatte die Ölpreise zuvor stark angetrieben. Die aktuelle Situation spiegelt nunmehr eine Beruhigung wider. Carsten Fritsch, ein Rohstoffanalyst bei der Commerzbank, unterstreicht, dass die Märkte das Risiko von Angebotsunterbrechungen derzeit als minimal einschätzen und nicht mit einer erneuten Eskalation der Spannungen rechnen. Die Thematik einer Blockade dieser bedeutsamen Öltransportroute ist gegenwärtig nicht mehr von Relevanz.