Ein Bundesgericht der Vereinigten Staaten hat die Anklage gegen den ehemaligen Direktor des Federal Bureau of Investigation (FBI), James Comey, offiziell fallen gelassen. Comey erlangte große Bekanntheit durch seine kritische Haltung gegenüber dem damaligen Präsidenten Donald Trump. Der zentrale Grund für die Abweisung der Anklage war die unzulässige Ernennung der zuständigen Staatsanwältin durch das Justizministerium, was die rechtliche Grundlage für die Erhebung der Anklage entkräftete.
In den amerikanischen Medien wird dieses Urteil als bedeutende Niederlage für Donald Trump betrachtet. Die Anklagepunkte gegen James Comey umfassten unter anderem den Vorwurf falscher Aussagen und die Behinderung einer Kongressuntersuchung. Diese Vorwürfe wurden Ende September unter dem beträchtlichen Druck von Trump als Teil einer weiteren Belastungsprobe für das Justizwesen aufgebracht. Insbesondere hatte der frühere Präsident die sozialen Medien genutzt, um vehement Maßnahmen gegen seine angeblichen Gegner, unter namentlicher Erwähnung von Comey, zu fordern.
James Comey, der im Jahr 2013 von Präsident Barack Obama zum Direktor des FBI ernannt wurde, spielte eine zentrale Rolle bei den Untersuchungen zur möglichen russischen Einflussnahme auf die US-Präsidentschaftswahlen im Jahr 2016. Trumps Entscheidung, Comey im Jahr 2017 zu entlassen, erfolgte während der laufenden Ermittlungen zu dieser Angelegenheit und sorgte weltweit für Schlagzeilen. Bei seinem ersten Termin vor Gericht plädierte Comey auf nicht schuldig.
Analysten und politische Beobachter deuten die Anklageerhebung sowie deren spätere Abweisung als klare Indikatoren dafür, wie Donald Trump während seiner Amtszeit mit Kritikern und Widersachern umzugehen versuchte. Die rechtlichen und politischen Folgen dieses Falls werden wahrscheinlich noch lange Zeit in den Diskussionen über die Unabhängigkeit der Justiz und die Grenzen präsidialer Macht eine zentrale Rolle spielen.