07. August, 2025

Politik

Rentenpolitik: Frische Anstöße aus den politischen Parteien

Die Diskussion um das Renteneintrittsalter und die langfristige Ausgestaltung der Rentenpolitik in Deutschland hat durch die aktuelle Perspektive von Ines Schwerdtner, Co-Vorsitzende der Partei Die Linke, neue Dynamik erhalten. In einem Interview im ZDF-'Morgenmagazin' äußerte sich Schwerdtner zu einer potenziellen Anpassung des Renteneintrittsalters, die im Lichte relevanter Bedingungen, wie der fortschreitenden Lebenserwartung der Bevölkerung, überdacht werden könnte. Sie machte jedoch klar, dass sie jegliche Vorurteile, die darauf hinweisen, dass in Deutschland nicht ausreichend gearbeitet werde, entschieden zurückweist. Ebenso sprach sie sich klar gegen eine Anhebung des Rentenalters auf 70 Jahre aus.

Innerhalb des politischen Spektrums gibt es hierzu unterschiedliche Ansichten. Besonders aus den Reihen der CDU, vertreten durch Wirtschaftsministerin Katherina Reiche, kommen vermehrt Forderungen nach einer Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Schwerdtner konterte diese Forderungen mit dem Hinweis, dass Reiche ihre Energie besser darauf verwenden sollte, die wirtschaftliche Führung zu stärken, statt sich zu Lasten der Rentnerinnen und Rentner zu profilieren.

Ein weiteres zentrales Thema in der Rentendebatte ist der von der Bundesregierung geplante Gesetzentwurf, der das gegenwärtige Rentenniveau von 48 Prozent bis zum Jahr 2031 sichern soll, eine Regelung, die seit 2018 Bestand hat. Schwerdtner argumentierte, dass eine darüber hinausgehende Erhöhung des Rentenniveaus notwendig sei, um den Lebensstandard der Rentner zu sichern. Zudem forderte sie umfassende Reformen zur Stabilisierung der Rentenkassen, die auch die Einbeziehung von Selbstständigen und Abgeordneten in das Rentensystem vorsehen.

Zudem sprach sich Schwerdtner für eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze aus, mit dem Ziel, dass Besserverdienende höhere Beiträge entrichten. Ein besonderes Augenmerk legte sie auf die Förderung eines angemessenen Einkommens für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, insbesondere für Frauen, die häufig in Teilzeitarbeitsverhältnissen feststecken. Somit stellte sie klar, dass die Modernisierung der Rentenpolitik nicht nur auf Zahlen und Beiträgen beruhen sollte, sondern auch auf sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Teilhabe.