01. Mai, 2025

Märkte

Rentenmarkt in Bewegung: Euro-Bund-Future setzt Aufwärtstrend fort

Der Anleihenmarkt zeigt weiterhin eine bemerkenswerte Dynamik und setzt sein Wachstum fort. Der Euro-Bund-Future, als Leitindex des europäischen Anleihenmarktes angesehen, setzte seine positive Entwicklung vom Vortag fort und stieg um 0,36 Prozent auf 131,87 Punkte. Im Einklang mit dieser Entwicklung sanken die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen, die jetzt bei 2,44 Prozent liegen. Bemerkenswerterweise blieben diese Entwicklungen durch die aktuellen Wachstums- und Inflationsdaten aus der Eurozone weitgehend unbeeinflusst. In Deutschland zeigte sich eine Entspannung der Inflationsrate, die aufgrund gesunkener Energiekosten auf den niedrigsten Stand seit Oktober fiel. Hier sank die jährliche Inflationsrate leicht von 2,2 Prozent im Vormonat auf 2,1 Prozent und wich damit geringfügig von der Prognose von 2,0 Prozent ab.

Wirtschaftsexperten äußerten sich überrascht über die Wachstumszahlen des Bruttoinlandsprodukts der Eurozone im ersten Quartal des Jahres. Mit einem Wachstum von 0,4 Prozent wurde die Prognose deutlich übertroffen, während das Wachstum in Deutschland bei vergleichsweise geringeren 0,2 Prozent lag. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, betonte, dass das umfangreiche Finanzpaket zur Unterstützung der deutschen Konjunktur im kommenden Jahr beitragen dürfte. Dennoch forderte er dringend einen wirtschaftspolitischen Neustart, um die bestehenden Qualitätsverluste des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu kompensieren und seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Auch in den Vereinigten Staaten zeigten die veröffentlichten Wachstumszahlen der Wirtschaft nur wenig Einfluss auf den Anleihemarkt. Das US-Bruttoinlandsprodukt verzeichnete aufgrund eines starken Anstiegs der Importe einen Rückgang, der erste seit 2022. Hintergrund dieser Entwicklung sind die Anfang April von Präsident Donald Trump angekündigten und teilweise zurückgenommenen Zollerhebungspläne, die bereits im März zu einer spürbaren Zunahme der Importaktivitäten führten. US-Unternehmen stockten ihre Vorräte an ausländischen Produkten merklich auf, was den Rückgang des Bruttoinlandsprodukts zusätzlich befeuerte. Diese Entwicklungen verdeutlichen die sensible Balance zwischen Handelsmaßnahmen und wirtschaftlichem Wachstum in der globalisierten Wirtschaft.