Der Augsburger Panzergetriebe-Hersteller Renk zeigt sich weiterhin optimistisch hinsichtlich seines Wachstums im laufenden Jahr. Der Unternehmenschef Alexander Sagel betont die ungebrochen hohe Nachfrage nach Renk-Produkten, die durch globale geopolitische Entwicklungen zusätzlich befeuert wird. Auf die verstärkten Verteidigungsausgaben Europas setzt Renk große Hoffnungen, während die Unternehmensziele für die mittelfristige Zukunft unverändert bleiben. Die Aktionäre können sich auf eine deutlich höhere Dividende freuen. Trotz dieser positiven Prognosen setzten die Renk-Aktien an der Börse ihren Abwärtstrend fort. Nach einem kurzen anfänglichen Hoch drehten die Aktien schnell ins Minus und verloren zwischenzeitlich fast sieben Prozent ihres Wertes. Zur Mittagszeit lag der Kurs noch bei 43,22 Euro, was einem Rückgang von etwa 1,6 Prozent entspricht. Dennoch hat sich der Börsenwert von Renk im laufenden Jahr bereits mehr als verdoppelt. Auf dem Weg zur Aufnahme in den MDax der mittelgroßen Unternehmen erreichte die Aktie Mitte März ein Rekordhoch bei 49,90 Euro. Der Börsengang im Februar 2024 erfolgte zu einem Ausgabepreis von 15 Euro pro Aktie. Renk peilt für das laufende Jahr einen Umsatz von über 1,3 Milliarden Euro an, was einer Wachstumsrate von etwa 15 Prozent entspricht. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz bereits um fast ein Viertel auf 1,1 Milliarden Euro. Für das Jahr 2025 erwartet das Unternehmen einen bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern zwischen 210 und 235 Millionen Euro, basierend auf einem Vorjahreswert von 189 Millionen Euro. Diese Prognose berücksichtigt noch nicht das Potenzial aus erhöhten Verteidigungsausgaben seitens der Europäischen Union, die bis 2030 insgesamt 800 Milliarden Euro in die Rüstung investieren will. Renk rechnet zudem mit signifikant steigenden Verteidigungsausgaben der europäischen NATO-Staaten, deren Investitionen von 440 Milliarden Euro im letzten Jahr bis 2030 auf über 900 Milliarden Euro ansteigen könnten. Dabei wird davon ausgegangen, dass drei bis vier Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung der NATO-Staaten in die Verteidigung fließen. Bevor jedoch Erfolge realisiert werden können, müssen zunächst budgetäre Entscheidungen abgewartet werden. Während Analyst David Perry von JPMorgan den Ausblick als typisch für die europäische Rüstungsindustrie beschreibt, erwartet Jefferies-Analystin Chloe Lemarie, dass die Prognosen im Laufe der kommenden Monate konkreter werden. Die Aussichten für das laufende Jahr scheinen den bisher bekannten Schätzungen zu entsprechen. Renk konnte mit einem beeindruckenden Auftragseingang und bestätigten vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr punkten. Bis Ende Dezember verfügte das im MDax gelistete Unternehmen über einen Auftragsbestand von insgesamt fünf Milliarden Euro. Für 2024 meldete der Konzern einen Nettogewinn von 54,8 Millionen Euro, im Vergleich zu 32,3 Millionen Euro im Vorjahr. Die Dividende für das vergangene Jahr wurde um 40 Prozent auf 0,42 Euro pro Aktie erhöht. Neben Panzergetrieben bietet Renk auch Lösungen für Fahrzeuge, Schiffe, Industrieanlagen sowie Kupplungen, Gleitlager und Prüfsysteme an. Angeführt wird der Konzern seit Februar von Alexander Sagel, der die Position von Susanne Wiegand übernahm.
Wirtschaft
Renk: Robuste Auftragslage trotz volatiler Kursentwicklung
