07. Juni, 2025

Wirtschaft

Relevanz der Arbeitszeiterfassung in Deutschland steigt: Unternehmen verstärken ihre Maßnahmen

In einer aktuellen Studie des Digitalverbands Bitkom wurde festgestellt, dass die Mehrheit der deutschen Unternehmen inzwischen Systeme zur Arbeitszeitaufzeichnung eingeführt hat. Diese Entwicklung folgt den Vorgaben des Bundesarbeitsgerichts, das im vergangenen Jahr eine gesetzliche Verpflichtung zur Erfassung der Arbeitszeit in Deutschland festlegte. Insbesondere bei Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeitern haben bereits drei von vier Betrieben entsprechende Systeme implementiert. Dies stellt eine eindrucksvolle Zunahme um 44 Prozentpunkte gegenüber dem Jahr 2022 dar und signalisiert einen tiefgreifenden Wandel innerhalb der deutschen Unternehmenslandschaft.

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass elektronische Zeiterfassungssysteme am Computer besonders weit verbreitet sind, mit einer Nutzung in 31 Prozent der Unternehmen. Darüber hinaus verwenden 18 Prozent der Arbeitgeber innovative Smartphone-Apps zur Erfassung der Arbeitszeiten. Stationäre Systeme, die beispielsweise auf Chips oder Transpondern basieren, werden von 24 Prozent der Unternehmen eingesetzt. Daneben finden auch traditionelle Methoden weiterhin Anwendung. So greifen einige Betriebe auf Excel-Tabellen, handschriftliche Stundenzettel sowie die klassische Stempel- oder Stechuhr zurück.

Ralf Wintergerst, Präsident von Bitkom, hebt die Dringlichkeit hervor, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Arbeitszeitregelungen zu überdenken und anzupassen. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Vermischung von Beruf- und Freizeitaktivitäten, bedingt durch digitale Kommunikation und das Pflegen sozialer Netzwerke, spricht sich der Verband für eine Flexibilisierung der Arbeitszeitregelungen aus. Konkret wird eine Anpassung hin zu einer wöchentlichen statt täglichen Höchstarbeitszeit vorgeschlagen, um so den Anforderungen moderner und zunehmend flexibler Arbeitsmodelle gerecht zu werden.