20. Juli, 2025

KI

Regionaler Unterschied bei Künstlicher Intelligenz: Deutschland steht vor digitaler Disparität

Die aktuelle Umfrage des renommierten Meinungsforschungsinstituts Civey, die im Auftrag des Verbandes der Internetwirtschaft e.V. (eco) durchgeführt wurde, beleuchtet auf eindrucksvolle Weise die gegenwärtige Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der deutschen Unternehmenslandschaft. Die Ergebnisse verdeutlichen erhebliche regionale Unterschiede, die auf eine wachsende digitale Kluft zwischen den westlichen und östlichen Bundesländern hinweisen. Während im Westen bereits 71,2 Prozent der Unternehmen auf den Einsatz von KI-Tools setzen, zeigen sich die östlichen Bundesländer mit einem Anteil von lediglich 52 Prozent deutlich zurückhaltender.

Diese signifikante Diskrepanz hebt die potenziell drohende digitale Spaltung des Landes hervor. Besonders besorgniserregend ist der hohe Anteil an Unternehmen, die KI-Technologien kategorisch ablehnen. Nationale Erhebungen zeigen, dass deutschlandweit mehr als ein Viertel aller Unternehmen zu den sogenannten KI-Verweigerern zählt. Im Vergleich dazu sind Unternehmen im Westen mit einem Anteil von 23,2 Prozent weitaus offener gegenüber diesen modernen Technologien als jene im Osten, wo ganze 37,6 Prozent nicht einmal die Einführung solcher Innovationen in Erwägung ziehen.

Die Umfrage, die unter 500 IT-Entscheidern durchgeführt wurde, wirft zudem ein Schlaglicht auf die grundlegenden Hindernisse, die einem umfassenden KI-Einsatz im Wege stehen. An erster Stelle stehen die unklare Rechtslage, die von 41 Prozent der Befragten als Problem angegeben wird, gefolgt von Sicherheitsbedenken (40 Prozent) und einem Mangel an entsprechendem Know-how, das 30 Prozent der Unternehmen zurückhält.

Oliver Süme, der Vorstandsvorsitzende des eco-Verbandes, äußert Besorgnis über die Entstehung einer digitalen Zwei-Klassen-Wirtschaft in Deutschland. Er betont, dass Künstliche Intelligenz einen wesentlichen Schlüssel zur Steigerung der Produktivität darstellt und warnt davor, die technologischen Rückstände der östlichen Bundesländer zu ignorieren. Es sei von entscheidender Bedeutung, schnell Maßnahmen zu ergreifen, um die digitale Transformation in diesen Regionen voranzutreiben und so deren wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.