17. Dezember, 2025

Wirtschaft

Reforminitiative zur Altersvorsorge: Klingbeil präsentiert neues Konzept

Die Bundesregierung hat sich auf ein fortschrittliches Konzept zur privaten Altersvorsorge geeinigt, das den Bürgerinnen und Bürgern zukünftig eine verbesserte Absicherung im Ruhestand bieten soll. Der Plan, initiiert von Finanzminister Lars Klingbeil (SPD), ist nun vom Kabinett verabschiedet worden und zielt darauf ab, die Bandbreite förderfähiger Altersvorsorgeprodukte maßgeblich zu erweitern. Dies soll den Verbrauchern eine größere Flexibilität bei der Wahl zwischen unterschiedlichen Garantiestufen und Renditechancen ermöglichen.

Ein zentraler Aspekt der Reform ist die Aufrechterhaltung der bewährten Riester-Rente. Bestehende Verträge sollen dabei entweder unverändert fortgeführt oder auf Wunsch in das neue System überführt werden können. Geplant ist zudem, weiterhin Modelle anzubieten, bei denen die gesamte Einzahlungssumme für den Sparer garantiert bleibt. Ergänzt wird diese Option durch eine innovative Regelung mit einer 80-prozentigen Garantie, welche die Versicherer in die Lage versetzt, die Beiträge effektiver in gewinnversprechende Kapitalanlagen zu investieren.

Besonders hervorzuheben ist die Einführung eines sogenannten Altersvorsorgedepots. Dieses neue Produkt verspricht Anlegern attraktive Renditen, indem es gänzlich auf Garantieversprechen verzichtet. Damit wird Investoren die Möglichkeit gegeben, von Marktentwicklungen stärker zu profitieren, wenngleich sie damit auch höhere Risiken in Kauf nehmen.

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der geplanten Reform ist die Reduzierung der Vertragskostenbelastung. Diese sollen zukünftig über die gesamte Vertragslaufzeit verteilt werden, um die finanziellen Belastungen für die Kunden zu minimieren. Darüber hinaus soll die Regulierung der Wechselgebühren ebenfalls zu einer Entlastung führen; diese dürfen nur noch innerhalb der ersten fünf Jahre nach Vertragsabschluss erhoben werden.

Die Umsetzung dieser umfassenden Reformmaßnahmen ist für Januar 2027 vorgesehen. Zuvor wird der Entwurf den Bundestag und den Bundesrat zur Diskussion vorgelegt. Diese Reformen markieren einen bedeutenden Schritt in Richtung eines flexibleren und zukunftssichereren Altersvorsorgesystems in Deutschland und dürften somit für breite öffentliche Aufmerksamkeit sorgen.