01. November, 2025

Wirtschaft

Reduzierung der Netzentgelte 2026: Entlastung für Haushalte und Unternehmen in Sicht

Die Bundesnetzagentur hat eine zukunftsweisende Ankündigung gemacht, die positive Auswirkungen für deutsche Stromkunden verspricht: Eine vor kurzem durchgeführte Analyse bei 28 Verteilnetzbetreibern zeigt, dass die Netzentgelte für Haushaltskunden im Jahr 2026 voraussichtlich um 17,2 Prozent sinken werden. Dieser Rückgang entspricht einer Ersparnis von etwa 2 Cent pro Kilowattstunde. Besonders erfreulich ist diese Entwicklung für Gewerbe- und Industriekunden, die von noch größeren Entlastungen profitieren könnten.

Diese signifikante Reduzierung der Netzentgelte ist teilweise auf eine geplante Subventionsmaßnahme der Bundesregierung zurückzuführen. Geplant ist, 6,5 Milliarden Euro als Zuschuss zu den Übertragungsnetzkosten bereitzustellen. Diese Gesetzesinitiative, die aktuell noch im parlamentarischen Verfahren ist, soll auch in den kommenden Jahren ähnliche Entlastungen für Verbraucher mit sich bringen. Es wird erwogen, die Senkung der Netzentgelte auch auf andere Umlagen auszuweiten, die zur Senkung der Strompreise beitragen könnten.

Netzentgelte machen einen wesentlichen Anteil der Stromkosten von Privathaushalten aus – etwa ein Viertel der gesamten Stromrechnung. In den letzten Jahren sind diese aufgrund des kostenintensiven Netzausbaus erheblich gestiegen. Die spezifischen Netzentgelte variieren je nach regionalen Verteilnetzbedingungen und dem Ausbaustand der erneuerbaren Energien. Diese Faktoren bestimmen die Höhe der Netzentgelte, die von der Leistungsfähigkeit und Struktur der regionalen Netze abhängen.

Es muss jedoch beachtet werden, dass die Veränderung der Netzentgelte regional unterschiedlich ausfällt. EnBW erklärt, dass Diskrepanzen insbesondere durch verschiedene Kostenstrukturen und den Zustand der Infrastruktur bedingt sind. Ältere Netze können höhere Wartungs- und Reparaturkosten verursachen. Zusätzlich führt der Ausbau der erneuerbaren Energien zu zusätzlichen Netzintegrationskosten.

Die Bundesnetzagentur weist darauf hin, dass die angekündigten Entlastungen durch die geplanten Zuschüsse nicht in allen Regionen gleich stark sichtbar sein werden. Die finalen Netzentgelte werden am 1. Januar 2026 veröffentlicht. Besonders profitieren werden Regionen, in denen der Netzausbau intensiv vorangetrieben wurde, wie in den ostdeutschen Bundesländern, Baden-Württemberg und dem südlichen Rheinland-Pfalz. Im Gegensatz dazu sind die Preisnachlässe in Regionen wie Nordrhein-Westfalen vergleichsweise gering.