06. Oktober, 2025

Unternehmen

Rebellion gegen den Tech-Messias – Teslas Investoren wollen Musks Mega-Milliarden stoppen

Das vielleicht größte Vergütungspaket der Wirtschaftsgeschichte steht auf der Kippe: Eine einflussreiche Aktionärsgruppe will Elon Musk den Zugriff auf eine Billion Dollar verwehren – und gleich drei Tesla-Direktoren absetzen.

Rebellion gegen den Tech-Messias – Teslas Investoren wollen Musks Mega-Milliarden stoppen
Milliarden unter Beschuss: Eine Aktionärsallianz will Elon Musk den Zugriff auf ein Vergütungspaket von bis zu 1 Billion Dollar verwehren – das größte Managergehalt der Wirtschaftsgeschichte.

Aufstand vor der Hauptversammlung

Kaum ein CEO polarisiert so stark wie Elon Musk – und kaum ein Vergütungsplan hat je so viel Sprengkraft entfaltet. Kurz vor Teslas Hauptversammlung im November formiert sich unter den Anteilseignern ein seltener, aber lauter Widerstand: Eine Gruppe um die einflussreiche SOC Investment Group fordert, Musks neues Billionen-Dollar-Paket zu blockieren. Gleichzeitig drängen sie auf die Abwahl von drei Mitgliedern des Verwaltungsrats – ein Affront gegen Teslas Führungsriege und eine offene Kampfansage an Musk selbst.

Die Aktionäre werfen dem Vorstand mangelnde Kontrolle, überzogene Zielsetzungen und eine schwache Unternehmensentwicklung vor. Vor allem aber kritisieren sie, dass der Verwaltungsrat seinem CEO einen „Blankoscheck“ ausstelle – in einer Zeit, in der Teslas operative Leistung längst nicht mehr an frühere Glanzjahre anknüpft.

Die größte Gehaltsfrage der Wirtschaftsgeschichte

Der neue Vergütungsplan ist selbst nach Silicon-Valley-Maßstäben beispiellos: Sollte Tesla in den kommenden zehn Jahren eine Marktkapitalisierung von 8,6 Billionen Dollar erreichen – fast das Achtfache des heutigen Werts –, könnte Musk Aktien im Wert von bis zu einer Billion Dollar erhalten. Das entspricht rund zwölf Prozent des gesamten Unternehmens.

Rebellion gegen den Vorstand: Neben der Vergütung fordern Investoren die Abwahl von drei Verwaltungsratsmitgliedern, denen sie mangelnde Kontrolle über den CEO vorwerfen.

Das Besondere: Musk bekommt weder Gehalt noch Bonus. Seine Bezahlung hängt allein von ambitionierten Zielen ab – darunter ein globaler Durchbruch bei Robotaxis, Fortschritte bei humanoiden Robotern und der Aufbau einer neuen KI-Sparte. Für seine Anhänger ist das ein genialer Leistungsanreiz. Für Kritiker eine gefährliche Wette auf Zukunftsvisionen, die noch längst nicht marktreif sind.

Aktionäre zweifeln an Musks Kurs

Die Investorengruppe geht in ihrer Kritik ungewöhnlich weit. Neben der Ablehnung des Vergütungspakets verlangen sie die Abwahl von Ira Ehrenpreis, Joe Gebbia und Kathleen Wilson-Thompson aus dem Verwaltungsrat. Sie werfen ihnen vor, Musk zu viel Spielraum zu lassen und zentrale Kontrollfunktionen zu vernachlässigen.

Der Zeitpunkt des Protests ist brisant: Zwar meldete Tesla jüngst einen Absatzrekord, dieser beruhte jedoch vor allem auf einer Kaufwelle durch auslaufende US-Subventionen. Analysten warnen bereits, dass die Zahlen der nächsten Quartale schwächer ausfallen könnten – ein Risiko, das den Druck auf die Unternehmensführung weiter erhöht.

Musk verteidigt sich mit dem Versprechen der Zukunft

Tesla reagierte prompt auf die Kritik und verteidigte das Vergütungspaket öffentlich auf der Plattform X. Der Plan sei „vollständig leistungsabhängig“, hieß es dort: „Wenn Musk keine Ergebnisse liefert, bekommt er nichts.“

Musk selbst betont, er brauche eine größere Beteiligung an Tesla, um die langfristige KI-Strategie umzusetzen. Schon Anfang des Jahres hatte der Verwaltungsrat ihm ein Übergangspaket in Form gesperrter Aktien im Wert von 29 Milliarden Dollar zugesichert, um ihn mindestens bis 2030 als CEO zu halten.

Für Musk steht damit mehr als nur Geld auf dem Spiel: Es geht um Kontrolle. Und um seine Vision, Tesla nicht nur als Autobauer, sondern als globale KI-Plattform zu positionieren.

Kampf um die Macht im „Musk-Universum“

Die Debatte um das Vergütungspaket ist längst mehr als eine Gehaltsfrage. Sie ist ein Stellvertreterkrieg um die Zukunft Teslas – und um das Machtgleichgewicht zwischen Management und Eigentümern. Während Musks Unterstützer auf bahnbrechende Innovationen setzen, warnen Kritiker vor einer gefährlichen Abhängigkeit des Unternehmens von einer einzelnen Person.

Eines ist jetzt schon klar: Die Abstimmung auf der Hauptversammlung im November wird weit über Tesla hinaus Aufmerksamkeit erregen. Denn sie entscheidet nicht nur über das Schicksal eines Milliardenvertrags – sondern darüber, ob Elon Musk weiterhin unangefochten über eines der wertvollsten Unternehmen der Welt herrscht.

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