22. September, 2025

Politik

Radtke fordert Merz zu Reformen mit sozialer Ausgewogenheit auf.

Dennis Radtke, Vorsitzender des CDU-Sozialflügels, hat eine substanzielle Intervention in die gegenwärtige politische Diskussion um Reformen angemahnt. In einem umfangreichen Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) forderte Radtke Bundeskanzler Friedrich Merz dazu auf, mehr Besonnenheit bei den geplanten Reformen zu zeigen und warnte vor überzogenen Maßnahmen. Laut Radtke seien durchdachte Reformen notwendig, jedoch müssten dramatische Übertreibungen vermieden werden, insbesondere die Einschätzung von Merz, dass der aktuelle Sozialstaat in seiner Tragfähigkeit bedroht sei. Diese Ansicht wies er als übertriebene Alarmstimmung zurück, die letztlich die Bevölkerung verunsichern könne.

Radtke unterstrich die Bedeutung, die geplanten Reformen mit größerer Umsicht anzugehen. Er äußerte seine Besorgnis über die zunehmende Unzufriedenheit in der deutschen Bevölkerung und machte hierfür auch die Bundesregierung mitverantwortlich. Die aktuellen Umfragewerte spiegeln ein Bild, das durch enttäuschte Erwartungen und interne Konflikte geprägt sei. Radtke betonte, dass es besorgniserregend sei, dass Vertrauen in staatliche Institutionen auf nur ein Drittel der Bevölkerung geschrumpft sei. Dieser Vertrauensverlust könnte, so Radtke, bei zukünftigen Wahlen von den politischen Konkurrenten ausgenutzt werden.

Auf dem anstehenden Bundesausschuss in Frankfurt, wo sich die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft, deren Vorsitzender Radtke seit einem Jahr ist, treffen wird, soll die zukünftige politische Agenda intensiv diskutiert werden. In diesem Kontext rief Radtke die Regierung dazu auf, mehr Zuverlässigkeit zu zeigen, insbesondere in Bezug auf gebrochene Wahlversprechen, wie die versprochene, aber nicht vollständig umgesetzte Senkung der Stromsteuer.

Abschließend betonte Radtke, dass die Zeit für plakative Forderungen, wie sie in der Oppositionsrolle oft getätigt werden, vorbei sei. Stattdessen sei nun der Moment für eine solide und einfühlsame Regierungsarbeit gekommen, die darauf abziele, das Land zu einen und Sicherheit zu vermitteln. Er plädierte für konstruktive Maßnahmen, die nicht nur die momentanen Probleme adressieren, sondern auch das Vertrauen in staatliche Institutionen wiederherstellen.