Der renommierte internationale Finanzinvestor Warburg Pincus plant, das Berliner Softwareunternehmen PSI Software zu übernehmen. PSI Software gilt als führender Anbieter von spezialisierten Softwarelösungen für die Energiewirtschaft und beschäftigt derzeit insgesamt 2.350 hochqualifizierte Mitarbeiter. Das Übernahmeangebot beträgt 45 Euro je Aktie, was einer erheblichen Bewertung des Unternehmens mit einem Gesamtbörsenwert von über 700 Millionen Euro entspricht. Dieser Schritt, der von Unternehmensvorstand und Aufsichtsrat ausdrücklich unterstützt wird, unterstreicht die signifikante Bedeutung der Transaktion. Der endgültige Abschluss der Übernahme wird im Laufe des ersten Halbjahres 2026 erwartet.
In einer analytischen Pressemitteilung wurde hervorgehoben, dass das Angebot einen beeindruckenden Aufschlag von 84 Prozent auf den Aktienkurs von PSI darstellt, der vor den ersten Spekulationen über eine mögliche Übernahme notiert wurde. Vor dem Bekanntwerden der Pläne wurde die PSI-Aktie zuletzt zu 33,20 Euro gehandelt. Zu den größten Anteilseignern des Unternehmens zählen der Verleger und Investor Norman Rentrop sowie der führende Energiekonzern Eon, der beabsichtigt, seine Beteiligung von etwa 17,8 Prozent zu behalten. Warburg Pincus hat bereits eine Vereinbarung mit wichtigen Aktionären getroffen und sichert sich damit zunächst 28,5 Prozent des gesamten Grundkapitals. Das Ziel des Investors besteht darin, einen Mehrheitsanteil von über 50 Prozent sowie eine zusätzliche Aktie zu erwerben, um die vollständige Kontrolle über PSI zu erlangen.
PSI Software verzeichnete im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 261 Millionen Euro. Dieses positive Wachstum wurde jedoch durch einen schwerwiegenden Cyberangriff beeinträchtigt, der zu erheblichen finanziellen Auswirkungen führte. Das Unternehmen berichtete über ein negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in Höhe von 15,2 Millionen Euro. Nach Berücksichtigung weiterer Faktoren blieb das Geschäftsjahr mit einem Nettoverlust von nahezu 21 Millionen Euro abgeschlossen. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen und Risiken, denen das Unternehmen ausgesetzt ist, bieten jedoch auch Potenziale für strategische Neuausrichtungen durch Warburg Pincus, um langfristiges Wachstum zu fördern und den Unternehmenswert zu steigern.