Paris Saint-Germain (PSG) steht einmal mehr im Fokus des Transfermarkts, und Trainer Luis Enrique hat die Herausforderungen des Clubs jüngst treffend beschrieben. "Wenn ein großer Verein wie PSG eine Waschmaschine kauft, kostet sie anstatt 4 € gleich 400 € – und sie muss dann auch wie eine 400 € Waschmaschine funktionieren, obwohl ihr eigentlicher Wert nur 4 € beträgt," äußerte sich der Spanier ironisch.
Diese Bemerkung könnte auch auf Manuel Ugarte zutreffen, dem teuersten Mittelfeldspieler in der Geschichte des Vereins. Ugarte kam letzten Sommer von Sporting Lissabon für eine stattliche Summe und wurde innerhalb von zwölf Monaten für insgesamt 120 Millionen Euro weiterverkauft. Trotz der hohen Erwartungen passte er nicht perfekt ins Konzept des Trainers.
In PSGs ersten beiden Saisonspielen gegen Le Havre (4:1) und Montpellier (6:0) zeigte sich schnell, warum Ugarte keine langfristige Zukunft im Verein hatte. Joao Neves, ein 70-Millionen-Euro-Neuzugang von Benfica, beeindruckte in kürzester Zeit mit vier Assists in gerade einmal 68 Minuten Spielzeit. Die Anforderungen an PSG-Spieler sind hoch und ein schneller Anpassungsprozess ist unabdingbar.
Luis Enrique bevorzugt einen bestimmteren Spielstil und konnte in Neves' Inklusion sein Mittelfeld umgestalten. Im Gegensatz zu Ugarte, der drei Assists in 37 Spielen beisteuerte, zeigte Neves sofort seine Wertigkeit. Dies verdeutlichte Enrique auch in seinen Kaderentscheidungen für die Champions-League-Spiele, bei denen Ugarte keine Startaufstellung erhielt.
Ugarte konnte in seinen Anfangsmonaten zwar mit seiner kämpferischen Spielweise überzeugen, doch seine Leistungen schwankten und er fiel in der Rangordnung zurück. Vergleichbare Probleme gab es auch bei anderen Neuzugängen wie Milan Skriniar, der ebenfalls an Einfluss verlor, nachdem junge Talente wie Lucas Beraldo bevorzugt wurden.
PSG hat sich auch personell verstärkt: Desire Doue von Rennes, Vitinha, Fabian Ruiz und Warren Zaire-Emery bieten nun zusätzliche Optionen im Mittelfeld. Während Ugarte für PSG nicht unersetzlich ist, könnte er in einer anderen Umgebung, wie zum Beispiel bei Manchester United, möglicherweise besser zur Geltung kommen.