Die Stadt Prag hat beschlossen, ab dem kommenden Jahr den Verleih von E-Scootern auf ihren Straßen und Gehwegen vollständig zu verbieten. Diese Maßnahme erfolgt als direkte Reaktion auf die zunehmende Kritik der Einwohner, die sich über unsachgemäß abgestellte Roller beschwerten, welche den Verkehrsfluss behinderten und dabei die Unfallstatistik signifikant belasteten. Bedauerlicherweise führten einige dieser Unfälle zu tragischen Todesfällen, was den dringenden Handlungsbedarf seitens der Stadtverwaltung verdeutlichte.
E-Scooter erfreuten sich bislang insbesondere bei Touristen großer Beliebtheit, da sie eine flexible Möglichkeit boten, die Stadt zu erkunden. Anbieter wie Bolt und Lime hatten umfassend in Prag Fuß gefasst, nicht zuletzt aufgrund der steigenden Tourismuszahlen. Im vergangenen Jahr verzeichnete die tschechische Hauptstadt laut der tschechischen Statistikbehörde CSU über acht Millionen Übernachtungsgäste, ein bisher unerreichter Rekord.
Während die E-Scooter nun aus dem Stadtbild verschwinden sollen, rückt eine andere umweltfreundliche Fortbewegungsalternative in den Vordergrund: Leihfahrräder, sowohl mit als auch ohne elektrische Unterstützung, bleiben erlaubt. Die Stadtverwaltung plant, in Zusammenarbeit mit Fahrradverleihern spezielle Parkflächen zu errichten, um besser auf die Bedürfnissen der Nutzer einzugehen. Diese Parkflächen sollen durch Verträge geregelt werden und beinhalten eine symbolische Gebühr von etwa einem Euro pro Fahrrad und Monat.
Dieser Beschluss reflektiert die Stimmung in Prags historischem Stadtkern, der nicht nur durch den Tourismus, sondern auch durch demografische Entwicklungen herausgefordert wird. Die Entscheidung des Stadtrats erhielt zusätzlichen Rückhalt durch ein kürzlich durchgeführtes Referendum im ersten Stadtbezirk, in dem sich 82 Prozent der Teilnehmer für ein Verbot der Roller aussprachen. Dies unterstreicht nicht nur den breiten Konsens unter den Einwohnern, sondern auch den dringenden Wunsch nach einem sichereren und strukturierteren Stadtverkehr.