Die politische Landschaft des Iran erlebt erneut Umbrüche: Der einflussreiche Vizepräsident Mohammed-Dschawad Sarif hat seinen Rücktritt angekündigt. Gemäß Berichten der staatlichen Nachrichtenagentur Irna übergab Sarif sein Rücktrittsschreiben an Präsident Massud Peseschkian. Diese Entwicklung folgt auf die kürzliche Entlassung des Wirtschaftsministers Abdolnasser Hemmati, der in seiner Karriere auch als Zentralbankchef tätig war. Die Absetzung Hemmatis, die auf einem Misstrauensvotum von 182 der 273 Abgeordneten im konservativen Parlament basierte, stellt einen schweren Rückschlag für den moderat-konservativen Präsidenten Peseschkian dar, der erst seit sieben Monaten im Amt ist. Das Misstrauensvotum und die folgenden Rücktritte sind Ausdruck tiefgreifender Spannungen über die wirtschaftliche Misere im Land, die durch eine hohe Inflation und den dramatischen Wertverlust der Landeswährung Rial geprägt ist. Die Verarmung breiter Bevölkerungsschichten führt zu einem verstärkten Verzicht auf grundlegende Güter wie Fleisch und Fisch, die zunehmend als Luxus gelten. Bereits zu Beginn der Regierungszeit Peseschkians trat Sarif im August 2025 nach nur elf Tagen von seinem Posten zurück, bevor er später seine Aufgaben wieder übernahm. Der jetzige Rücktritt wäre sein zweiter innerhalb kurzer Zeit – ein weiterer Beleg für die anhaltenden Spannungen innerhalb der iranischen Führung.
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Politische Turbulenzen im Iran: Vizepräsident Sarif plant Rücktritt
