Der türkische Aktienmarkt erlebt in diesen Tagen eine dramatische Talfahrt. Der führende Aktienindex der türkischen Börse, der Borsa Istanbul (BIST) 30, verzeichnete bis zum frühen Freitagnachmittag einen erneuten Rückgang von 7,5 Prozent und erreichte damit den niedrigsten Stand seit November des letzten Jahres. Ursache für den massiven Ausverkauf ist die jüngste politische Krise im Land: Die Verhaftung von Ekrem Imamoglu, dem Bürgermeister von Istanbul und einem der vielversprechendsten Gegner des amtierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, hat die Unsicherheiten dramatisch erhöht. Noch bevor Imamoglu am Mittwoch inhaftiert wurde, befand sich der BIST 30 in greifbarer Nähe zu seinem Juli-Rekord von 2024. Seitdem fiel das Kursbarometer um mehr als 17 Prozent. Die politische Landschaft in der Türkei befindet sich in Turbulenzen, befeuert durch die Befürchtung einer weiteren Machtkonzentration Erdogans und der Anwendung repressiver Maßnahmen gegen politische Widersacher. Neben Istanbul verhängten nun auch andere Städte, darunter Ankara, Demonstrationsverbote. Zudem wurden zahlreiche Personen wegen ihrer Online-Aktivitäten zu diesem Thema festgenommen.
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Politische Spannungen treiben türkischen Aktienmarkt in die Tiefe
