20. November, 2025

Politik

Polen übt Kritik an vermeintlichem US-Friedensvorschlag für die Ukraine

Die polnische Regierung hat Bedenken hinsichtlich eines mutmaßlich von den USA vorgeschlagenen Friedensplans für die Ukraine geäußert. Radoslaw Sikorski, der polnische Außenminister, unterstrich die Wichtigkeit, die Angriffsfähigkeit der Aggressoren zu beschränken, anstatt die Verteidigungsmöglichkeiten der Angegriffenen zu schwächen. Diese Stellungnahme erfolgte im Vorfeld eines bevorstehenden Treffens mit seinen EU-Amtskollegen in Brüssel.

Der "Financial Times" zufolge, die sich auf Quellen aus dem inneren Kreis der Verhandlungen beruft, soll ein Plan zwischen den USA und Russland ausgehandelt worden sein. Der Plan sieht angeblich vor, dass die Ukraine die umstrittenen Gebiete Donezk und Luhansk vollständig räumt und ihre Armee um die Hälfte reduziert. Ebenso sind Gebiete betroffen, die gegenwärtig nicht unter russischer Kontrolle stehen. Die bestehenden Frontlinien im Süden würden weitgehend eingefroren bleiben.

In den europäischen Hauptstädten herrscht weitgehend Unklarheit über die Existenz dieses Plans. Kreise aus der EU in Brüssel bestätigten, dass zwar Gespräche zwischen den USA und beiden Kriegsparteien stattfinden, jedoch sei der vorgeschlagene Plan bislang nicht offiziell vorgelegt worden. Der Mangel an detaillierten Informationen sorgt für Besorgnis und Spekulationen über die Tragweite und die Konsequenzen eines solchen Abkommens.

Minister Sikorski betonte, dass Polen grundsätzlich alle Bestrebungen zur Befriedung der Ukraine unterstützt. Dennoch hob er hervor, dass Europa als Hauptfinanzier und militärischer Unterstützer in erheblichem Maße daran interessiert sei, wie der Konflikt gelöst wird. Deswegen fordert Polen eine direkte Beteiligung Europas an wesentlichen Entscheidungsgremien und betont die Wichtigkeit einer koordinierten und einheitlichen europäischen Position. Angesichts der Komplexität und der tiefgreifenden Auswirkungen des Konflikts drängt Polen auf Transparenz und ein Mitspracherecht für die europäischen Nationen, um sicherzustellen, dass zukünftige Entscheidungen im Interesse der gesamten Region getroffen werden.