Die Stichwahl um das Präsidentschaftsamt in Polen hat zu einer bemerkenswerten Mobilisierung der Wählerschaft geführt. Nach Angaben der nationalen Wahlkommission in Warschau belief sich die Wahlbeteiligung bereits bis zum späten Nachmittag auf beeindruckende 54,91 Prozent. Dies markiert einen signifikanten Anstieg von etwa zwei Prozentpunkten im Vergleich zur zweiten Runde der vergangenen Präsidentschaftswahl im Jahr 2020.
Rund 29 Millionen Bürgerinnen und Bürger Polens sind wahlberechtigt, bei dieser entscheidenden Wahl, die den Weg für einen neuen Präsidenten ebnen wird. Amtsinhaber Andrzej Duda steht nach zwei aufeinanderfolgenden Amtszeiten nicht mehr zur Wiederwahl. Im Mittelpunkt des Wahlgeschehens stehen der liberale Kandidat Rafal Trzaskowski, 53, der als enger Verbündeter des ehemaligen Regierungschefs Donald Tusk gilt, sowie der 42-jährige Karol Nawrocki, ein rechtskonservativer Kandidat, der von der oppositionellen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) unterstützt wird.
Die Wahl hat sich zu einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen entwickelt, das die polnische politische Landschaft nachhaltig beeinflussen könnte. Die Wahlberechtigten haben bis 21:00 Uhr Zeit, ihre Stimmen in den Urnen abzugeben. In Polen folgt das Verfahren der Auszählung der Stimmen nicht dem Modell anderer europäischer Länder, wie etwa Deutschland. Hochrechnungen sind nicht gängig, womit erste offizielle Prognosen erst nach Schließung der Wahllokale erwartet werden, während die endgültigen Ergebnisse für den kommenden Montag angekündigt sind.
Diese Wahl gilt als wegweisend für die Zukunft des Landes, insbesondere in Hinblick auf die innenpolitische Ausrichtung und die Rolle Polens in der Europäischen Union. Politische Beobachter und internationale Partner blicken gespannt auf den Ausgang der Wahl, da er möglicherweise bedeutende Implikationen sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene nach sich ziehen könnte.