Der Zustand der deutschen Fernstraßen ist derzeit besorgniserregend und bedarf dringender Aufmerksamkeit. Eine Anfrage der Partei Die Linke hat jüngst aufgedeckt, dass das Bundesverkehrsministerium maßgebliche Informationen über den Erneuerungsbedarf dieses Verkehrsnetzes bereitgestellt hat. Demnach befinden sich rund 25.000 Kilometer der Fernstraßen in einem Zustand, der eine umfassende Sanierung erforderlich macht. Im Detail entfallen hiervon etwa 13.600 Kilometer auf das Netz der Bundesstraßen, was einem beachtlichen Anteil von etwa einem Drittel entspricht. Auch das Autobahnnetz zeigt mit einem Sanierungsbedarf von 19 Prozent über eine Strecke von 11.000 Kilometern erheblichen Handlungsbedarf.
Das Verkehrsministerium hat jedoch bislang keine umfassenden Daten über die Entwicklung des Straßenzustands seit dem Jahr 2022 publik gemacht. Stattdessen verweist es auf die Fortschritte, die im Jahr 2024 mit der Fertigstellung von Sanierungsarbeiten an insgesamt 212 Brückenbauwerken erwartet werden. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Strategieansatzes, der durch ein im März 2025 beschlossenes Finanzpaket in Höhe von 500 Milliarden Euro finanziell getragen wird. Ein erheblicher Teil dieser Investitionen ist für die Verbesserung und Aufrechterhaltung der Infrastruktur vorgesehen, wobei der Straßenausbau eine zentrale Rolle spielt.
Von besonderer Bedeutung für die Infrastrukturmaßnahmen ist die Rolle der PORR Group. Das Unternehmen erwirtschaftete im Jahr 2024 über 23 Prozent seines Konzernumsatzes von 6,19 Milliarden Euro im Bereich des Straßenbaus. PORR ist insbesondere in den CEE-Staaten stark vertreten, die signifikant von EU-Subventionen profitieren. Deutschland hingegen plant, auf das neu eingerichtete Sondervermögen zu setzen, dessen positive Wirkungen ab dem Jahr 2027 erwartet werden.
Im Rahmen ihrer ESG-Strategie (Environment, Social, Governance) setzt die PORR Group auf die Entwicklung nachhaltiger Bauverfahren. Von besonderem Interesse sind dabei ihre Bemühungen in der Asphaltproduktion, wo sie innovative und CO-reduzierte Asphaltlösungen vorantreibt. Ein kürzlich abgeschlossenes Projekt im Burgenland demonstriert diesen Ansatz. Dort wurde ein Belag mit pflanzenkohlegestütztem Asphalt realisiert, der die Fähigkeit besitzt, CO₂ zu binden und Emissionen zu reduzieren. Trotz der begrenzten Verfügbarkeit von Pflanzenkohle stellt diese Initiative einen wesentlichen Bestandteil der Klimastrategie von PORR dar, die auf langfristige Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit abzielt.